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17 Nov
Tag der Demokratie mit Gedenken, Demos und Konzerten

Die Tschechische Republik beging den "Tag des Kampfes für Freiheit und Demokratie" und den Internationalen Studententag. Die Öffentlichkeit, Regierungs- und Oppositionspolitiker, sowie eine Reihe von Präsidentschaftskandidaten nahmen an den Gedenkveranstaltungen teil. Dabei ging es nicht nur um die Ereignisse von 1989 und 1939, sondern auch um den Krieg gegen die Ukraine und seine Folgen. Die Reden wurden im Hlávka-Kolleg und in der Albertov-Straße, den Ausgangspunkten jener Demonstrationen, die 1989 zum Sturz des Regimes geführt hatten, gehalten. Allein in der Hauptstadt überwachten Polizeibeamte am 17. November 21 Kundgebungen und Demonstrationen. Am Abend wurden im Nationaltheater die von der Post Bellum-Gesellschaft ausgeschriebenen Preise für das Gedächtnis der Nation an antinazistische und antikommunistische Widerstandskämpfer verliehen.

Bild: 123site/Martin Krchnacek/Unsplash

Der wichtigste Ort an diesem Feiertag ist traditionell die Gedenkstätte auf der Prager Nationalstraße (Národní třída), wo 1989 die Polizei ihren letzten Gewaltexzess im Namen des kommunistischen Regimes verübt hat. An der Gedenktafel haben nicht nur Vertreter des Staates, sondern auch einfache Bürger an die Ereignisse von damals erinnert.

Auf der Nationalstraße fand tagsüber ein Studentenfest unter dem Motto "Wir müssen uns um die Freiheit kümmern" statt. Ausstellungen, Straßenaufführungen und Konzerte wurden durch einen Brunch zur Unterstützung alleinerziehender Mütter oder Debatten über die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen, europäische Themen, besonders die Sorge um den Krieg gegen die Ukraine, ergänzt. Die Gedenkstätte wurde im Laufe des Tages von den meisten Politikern Tschechiens besucht, um Kerzen zu anzuzünden und Blumen niederzulegen.

Premier und Vorsitzender der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft Petr Fiala (ODS) nutzte seine Rede auf der internationalen Konferenz "Hybrider Krieg Russlands gegen die demokratische Welt" gemeinsam mit der weißrussischen Regimegegnerin Swjatlana Zichanouskaja, um für härtere Sanktionen gegen Russland und für mehr Unterstützung für die Ukraine zu werben. "Stehen Sie zu Belarus, stehen Sie zur Ukraine, stehen Sie zum demokratischen Europa", appellierte Zichanouskaja.

Demonstrationen für und gegen Regierungskurs

Am Nachmittag zog der "Marsch für die Demokratie" durch die Prager Neustadt bis zum unteren Ende des Wenzelsplatzes. Die Teilnehmer brachten ihre Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck. Reden gab es während des Marsches keine.

Es war nicht der einzige Demonstrationszug durch Prag am 17. November. Am Nachmittag setzte sich ein Umzug unter dem Motto "Gewaltfreie Revolution - Tschechische Republik an erster Stelle" von der Opletalstraße beim Hauptbahnhof bis zum Sitz des Tschechischen Fernsehens (ČT) in Prag 4 in Bewegung. Vor dem Sitz des Fernsehgebäudes skandierten die Demonstranten "Wir sind schon da!" und forderten einen Live-Einstieg in die Fernsehprogramme, um eine Petition zur Abberufung der Regierung und zur Ausrufung von Neuwahlen vorzubringen. 

"Das tschechische Fernsehen verbreitet Lügen, falsche Anschuldigungen und ausländische Propaganda. Unsere Mitgliedschaft in der NATO und der EU ist eine Sicherheitsbedrohung für uns. Die Tschechische Republik wird in ein Geheimdienstspiel hineingezogen", rief Vladimíra Vítová, Parteichefin der Allianz Nationaler Kräfte (ANS) vom Podium der Kundgebung. Die Polizei hat eine Anzahl der Teilnehmer von "mehreren Tausenden" angegeben

Konzert für die Zukunft

Den Abschluss der 17. November-Feiern bildet in den letzten Jahren traditionell das "Konzert für die Zukunft". Das fünfstündige Programm sollte an die demokratischen Werte erinnern. Zu den überwiegend einheimischen Musikern gesellt sich in diesem Jahr die russische Punkband Pussy Riot, eine der prominentesten Kritikerinnen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Tausende von Menschen versammelten sich zu Beginn des Konzerts auf dem Wenzelsplatz.



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