Umfrage: Einstellung der Tschechen gegenüber ausgewählten Nationen im Zeitraum des Ukraine-Krieges
Das beste Verhältnis haben die Tschechen - wenig überraschend - zum Nachbarn Slowakei, danach kommen die Länder Schweiz und Österreich (73% bzw. 64% positive Bewertungen). Im Zeitvergleich hat die Zuneigung zu westlichen Mächten wie den Vereinigten Staaten und Deutschland in letzter Zeit abgenommen. Allerdings werden diese Länder von den Tschechen immer noch positiver wahrgenommen als Russland, China oder die Türkei. Die Ukraine konnte trotz Kriegsumstände keine zusätzlichen Sympathiewerte erzielen.
Bild: 123site/Pixabay
Der Krieg in der Ukraine hat sich auf die Wahrnehmung der Tschechen gegenüber ausgewählter ausländischer Staaten ausgewirkt, vor allem die Bewertung Russlands ist deutlich gesunken. Hinsichtlich des Ukrainekonflikts war zu Beginn des Kriegsausbruchs ein Anstieg der positiven Bewertungen zu verzeichnen, aber die aktuellen Bewertungen ähneln wieder der Situation vor dem Krieg.
Die Umfrage des gemeinnützigen Instituts Stem wurde zwischen dem 29. September und dem 9. Oktober 2022 mit tschechischen Einwohnern im Alter von 18 Jahren und älter durchgeführt, die nach einem Quotenverfahren ausgewählt wurden. Eine Gruppe von 1052 Befragten beantwortete die Fragen in einer Kombination aus Online- und persönlichen Interviews (CAWI+CAPI).
Die "Lieblinge" der Tschechen sind eindeutig die Slowaken: 73 % der Befragten bewerten ihre Einstellung zur Slowakei wie in der Schule mit A oder B. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Schweiz und Österreich, für die 64 Prozent der Befragten eine positive Bewertung abgaben. Andere Länder mit einer überwiegend positiven Wahrnehmung sind die Niederlande, Norwegen, Schweden, Italien, Frankreich, das Vereinigte Königreich, Kanada und Dänemark, die alle von rund 60 % der Befragten positiv bewertet wurden.
Deutschland und Kroatien nur im Mittelfeld
Kroatien, Belgien, Polen, Japan, Slowenien und Deutschland befinden sich im Mittelfeld der beurteilten Länder, für die rund 50% der interviewpartner eine positive Einschätzung abgaben. Weniger als 40% der Befragten haben eine positive Einstellung gegenüber den Vereinigten Staaten, Ungarn, Litauen und Taiwan; weniger als 30% zu Serbien und der Ukraine. Ganz am Ende der Bewertungsskala stehen die Türkei, China und Russland mit weniger als 20% Zuspruch.
Länder, die zuvor meist überdurchschnittlich gut bewertet wurden, haben im Vergleich zu einigen Monaten nach der russischen Invasion (d. h. im Oktober 2022) ihre Sympathiewerte mit nur geringfügigen Verschiebungen beibehalten.
Die Bewertung der Russischen Föderation hat sich deutlich verschlechtert, und zwar von einer Durchschnittsnote von 3,4 auf 4 (Schulnotensystem 1-5), was deutlich die schlechteste Bewertung ist. China, das bisher am schlechtesten abschnitt, steht nun mit einem fast unveränderten Durchschnitt von 3,5 besser da. Die Ukraine hingegen hat sich im Vergleich zu 2021 nicht verbessert und hat eine Durchschnittsnote von 3,2 erreicht
Haltung gegenüber der Ukraine nach wie vor skeptisch
Mit der Durchschnittsnote 3,2 liegt die Ukraine in der Länderhierarchie eher am Ende. Vergleicht man die Unterstützung im Zeitverlauf seit 2013, so ist die Bewertung langfristig weitgehend konstant geblieben. Bei der Bewertung vergaben etwa 5% der Befragten eine Eins und etwa 20% eine Zwei. Rund 38% der Befragten vergaben die Note Drei. Zwischen 25-30 %der Befragten bewerteten das Verhältnis zur Ukraine mit der Note Vier als eher ungünstig. Die Note Fünf, ein eindeutig gestörtes Verhältnis, wurde von etwa 10 % angegeben.
Großnationen verlieren an Sympathie
Die Zustimmung gegenüber dem Vereinigten Königreich und Frankreich sind derzeit bei etwa 60% und geht langsam zurück. Die Vereinigten Staaten werden nur noch von 37 % der Bevölkerung positiv bewertet, so dass das Land unter der 50%-Schwelle bleibt und kontinuierlich an Zustimmung verliert. Die Russische Föderation hat aufgrund der Invasion in der Ukraine einen starken Rückgang der Zustimmungswerte zu verzeichnen. Nur noch 12% der Tschechen bewerten ihr Verhältnis zu Russland als positiv (34% vor Kriegsausbruch).
Link zur Studie (tschechisch):
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