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01 Dec
Staat plant Wärmepipeline vom AKW Dukovany nach Brünn

Nach Angaben der Stadtverwaltung soll die Pipeline Brünn von der Abhängigkeit von russischem Gas befreien und eine zuverlässige Wärmeversorgung gewährleisten. Hauptinvestor des 19 Mrd. teuren Projekts wäre laut dem tschechischen Fernsehen der Energieversorger Teplárny Brno. Einzelheiten hinsichtlich der Durchführung sollen von der Regierung im Dezember erörtert werden.

Symbolbild: 123 site/Martin Adams/Unsplash

Die Leitungen sollten Warmwasser auf einem Weg von ca. 40 km von Dukovany nach Brünn und zurück befördern. Nach Angaben der befragten Experten hätten sie einen Durchmesser von etwa einem Meter und würden auf dem größten Teil der Strecke unterirdisch verlegt werden.

Etwa die Hälfte der Kosten der Pipeline würde durch europäische Subventionen gedeckt sein. Im Allgemeinen unterstützen die beteiligten Ministerien den Bau, aber sie haben auch Bedenken. Eine der wichtigsten Fragen ist, wer für die andere Hälfte der Investition aufkommen wird. "Im Anhang des Regierungsentwurfs fehlt eine exakte wirtschaftliche Analyse des in Frage stehenden Projekts", so das Umweltministerium.

"Es kann aus dem Modernisierungsfonds und dem nationalen Erneuerungsplan finanziert werden, wir werden sehen, wie die Bedingungen aussehen, aber es sollte nicht aus dem Staatshaushalt finanziert werden", stellte Finanzminister Zbyněk Stanjura (ODS) klar.

Es wird noch entschieden, wer die Kosten für die Warmwasserleitung übernimmt. "Die endgültige Investitionsentscheidung muss von der Stadt Brünn getroffen werden, und es ist ihre Aufgabe, die Finanzierung sicherzustellen", sagte Tomáš Ehler, stellvertretender Leiter der Sektion Kernenergie im Ministerium für Industrie und Handel.

Die Schlüsselrolle von Brünn wird auch von der Bürgermeisterin Markéta Vaňková (ODS) bestätigt, die sagt, dass die konkrete Finanzierung des Projekts derzeit verhandelt wird. "Es handelt sich um verschiedene Einrichtungen, und natürlich rechnen wir mit mit zusätzlichen Beteiligungen, so dass die Investitionsbank eine der Einrichtungen ist, mit der Verhandlungen geführt werden", sagte sie.

Die Abgeordneten der Opposition sind nicht grundsätzlich gegen das Projekt, aber sie interessieren sich dafür, ob es sich für Brünn lohnt. "Wir wünschen uns zunächst eine wirtschaftliche Analyse, eine technische Prüfung des gesamten Projekts und vor allem einen Vergleich mit anderen Projekten", sagt Marek Lahoda (Piraten).

Die Bedenken sind nicht unberechtigt, da die Firma Tenza a.s. die mit dem Bau einer Heißwasserleitung von Temelín nach Budweis vor Fertigstellung insolvenz anmelden musste. Neben der Staat Brünn rechnen auch ČEZ und das Kraftwerk Dukovany (JE Dukovany) mit notwendigen Investitionen - sie müssen zum Beispiel eine neue Wärmetauscherstation bauen. "Ein Teil des Dampfes, der aus dem Dampferzeuger kommt, würde nicht direkt in die Turbine, sondern in einen Wärmetauscher geleitet werden und darin die Wärme auf das Wasser übertragen", sagt Jiří Bezděk, Sprecher des Kernkraftwerks Dukovany. Das Warmwasser könnte frühestens in der Heizperiode 2030/2031 nach Brünn fließen.


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