Während in den meisten europäischen Ländern die Kommunen mit dem Budget kämpfen, erwirtschaften die tschechischen Gebietskörperschaften regelmäßig Überschüsse. In den ersten drei Quartalen 2024 wiesen die Gemeinden, Regionen und freiwilligen Gemeindeverbände einen Rekordüberschuss von 78,6 Milliarden Kronen (3,13 Mrd. Euro) aus. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres stieg der Überschuss um 1,7 Prozent. Das Plus wäre noch höher ausgefallen, hätte nicht die Hochwasserkatastrophe - vor allem bei den Gemeinden - -zig Millionen verschlungen. Das gute Ergebnis ist vor allem auf die Leistung der Regionen zurückzuführen, deren Überschuss um 49,1 Prozent auf 32,1 Milliarden Kronen (1,3 Mrd. Euro) stieg, während der Überschuss der Gemeinden im Vergleich zum Vorjahr um 18,4 Prozent auf 45 Milliarden Kronen (1,8 Mrd. Euro) zurückging. Dies geht aus den vom tschechischen Finanzministerium veröffentlichten Daten hervor.
Symbolbild: GettyImages
Die Gesamtveschuldung ist rückläufig, während die Rücklagen steigen
Die Gesamtverschuldung der Regionen belief sich Ende September auf 24 Mrd. Kronen (956 Mio. Euro) und lag damit um 7,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Regionen verfügten am Ende des dritten Quartals über 132,3 Milliarden Kronen (5,27 Mrd. Euro) an Rücklagen auf Bankkonten, was ein Plus von 42,3 Prozent in den letzten 12 Monaten bedeutet.
Die Verschuldung der Gemeinden sank im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent und betrug Ende September 62,5 Milliarden Kronen (2,5 Mrd. Euro), während die Rücklagen um 8,3 Prozent auf 418,9 Milliarden Kronen (16,7 Mrd. Euro) stiegen.
Hochwasserkatastrophe verhinderte noch besseres Ergebnis
Das tschechische Finanzministerium wies auch darauf hin, dass die Überschwemmungen im September die Finanzen der lokalen Gebietskörperschaften beeinträchtigt haben. Im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf die Überschwemmungen, der Bewältigung der Notsituationen und der Beseitigung von Schäden haben die Gebietshaushalte bis Ende September 46,2 Millionen Kronen (1,85 Mio. Euro) ausgegeben. Am stärksten betroffen war die Mährisch-Schlesische Region, die 24,1 Mio. Kronen (960 Tsd. Euro) aus ihrem Haushalt ausgab, und 20,3 Mio. Kronen (809 Tsd. Euro) von weiteren betroffenen Gemeinden der Region ausgezahlt wurden.
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