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24 Mar
Pro-Kopf-Verschuldung der Tschechen hat sich nach Covid verdoppelt

Die tschechische Staatsverschuldung ist im vergangenen Jahr um 254,3 Mrd. Kronen (10,2 Mrd. Euro) auf 3,365 Billionen Kronen (134,8 Mrd. Euro) gestiegen, und somit erhöhte sich auch die Pro-Kopf-Verschuldung auf 12.000 Euro. Dies gab das Finanzministerium Ende in der vergangenen Woche bekannt. Verglichen mit Deutschland (29.650 Euro, Stand 30.09. 2024) und vor allem mit dem von der Bevölkerungsdichte fast gleich großem Österreich (aktuell laut Statistik Austria 54.600 Euro), fällt die Belastung für die tschechischen Einwohner aber eher gering aus. Trotzdem handelt es sich um eine Verdoppelung, die in erster Linie in die Legislaturperiode der Regierung von Premier Petr Fiala (ODS), fällt.

Bild: GettyImages

Der Anstieg der Staatsverschuldung ist laut dem Finanzministerium vor allem auf die Ausgabe neuer Staatsanleihen zurückzuführen, die für die Finanzierung des letztjährigen Haushaltsdefizits von 271,4 Mrd. Kronen (10,9 Mrd. Euro) und zur Refinanzierung fälliger Anleihen verwendet wurden. Im vergangenen Jahr hat das Ministerium mittel- und langfristige Staatsanleihen im Nominalwert von 138 Mrd. Kronen (5,5 Mrd. Euro) fristgerecht zurückgezahlt. Darüber hinaus wurden Staatsanleihen im Wert von 40,9 Mrd. Kronen (1,64 Mrd. Euro) vor ihrer Fälligkeit zurückgekauft.

Der gesamte Bruttokreditbedarf des Staates belief sich im vergangenen Jahr auf 511,2 Mrd. Kronen (20,5 Mrd. Euro). Den größten Teil dieses Betrags deckte der Staat durch die Emission mittel- und langfristiger Anleihen, die insgesamt 376 Mrd. Kronen (15 Mrd. Euro) erreichten. Die durchschnittliche Laufzeit betrug Ende 2024 6,3 Jahre. In seiner mittelfristigen Strategie strebt das Finanzministerium eine Verlängerung der durchschnittlichen Laufzeit der Staatsverschuldung auf 6,5 Jahre an.

Die Tschechische Republik steht im Vergleich zu anderen EU-Ländern gut da. Die Staatsverschuldung hat sich allerdings seit Beginn der Covid-19-Pandemie verdoppelt, warnte Petr Dufek, Chefökonom der Banka Creditas. Er wies aber auch gleichzeitig darauf hin, dass die Verschuldung im Vergleich im EU-Vergleich nach wie vor relativ niedrig blieb. "Außerdem ist die tschechische Verschuldung sehr gut strukturiert und wird von mittel- und langfristigen Staatsanleihen dominiert. Gleichzeitig wurde der Großteil der staatlichen Gelder von inländischen Anlegern wie Banken, Versicherungsgesellschaften und Pensionsfonds geliehen", so Dufek. 


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