Bei seinem Besuch in Jordanien erörterte der tschechische Präsident Petr Pavel mit König Abdullah II., Kronprinz Hussein und Ministerpräsident Bisher al-Khasawneh die Lage im Nahen Osten, die nach dem Terroranschlag der Hamas auf Israel im vergangenen Jahr und der anschließenden Offensive Jerusalems im Gazastreifen angespannt ist. Jordanien befindet sich seitdem in einer schwierigen Situation, in der es zwischen den Forderungen der Öffentlichkeit und denen seiner westlichen Verbündeten abwägen muss.
Staatspräsident Petr Pavel mit König Abdullah II. von Jordanien
Bild: Facebook/Petr Pavel
Die Tschechische Republik ist deklarierter Unterstützer Israels und der USA im Nahost-Konflikt. Jordanien nimmt als arabisches Land eine moderate Haltung ein, in der Bevölkerung jedoch wird die Anti-Israel-Stimmung von Tag zu Tag stärker. Die Tschechische Republik sieht in Jordanien einen wichtigen Handelspartner in der Region. Präsident Pavel möchte seinen Besuch bei König Abdullah II. auch als Türöffner für neue Wirtschaftsbeziehungen in den arabischen Raum nutzen.
Die tschechische Präsidentenmaschine brachte humanitäre Hilfe in Form von einer Tonne Babymilchpulver mikt nach Amman, das von jordanischer Seite an die Zivilbevölkerung im Gazastreifen verteilt werden soll. Auf seiner Reise besuchte Pavel auch zwei Spitäler, wo tschechische Augenärzte das Prager Militärkrankenhauses im Rahmen des medizinischen MEDEVAC-Programms tätig sind. Das MEDEVAC-Programm ist seit 2013 in Jordanien aktiv, als der Krieg in Syrien und die damit verbundene Flüchtlingskrise begannen. Seit 2015 hat das Programm 61 Einsätze durchgeführt, bei denen Ärzte rund 3 500 Patienten fachärztlich versorgt haben. Die tschechischen Ärzte haben fast 4.000 Operationen durchgeführt.
Außerdem besuchte Pavel das Militärunternehmen Jordan Design and Development Bureau besuchen, mit dem das tschechische Unternehmen Tatra Trucks zusammenarbeitet.
Zum Abschluss hat der tschechische Präsident eine Reihe von Treffen mit hochrangigen politischen Vertretern abhalten. Neben König Abdallah II. und Kronprinz Hussein wurde er von Ministerpräsident Bisher al-Khasawneh und den Präsidenten des Senats, Faisal al-Faiz, und der Abgeordnetenkammer Ahmad Safadi empfangen. Der Präsident wurde von einer Wirtschafts- und Wissenschaftsdelegation unter der Schirmherrschaft der Handelskammer nach Jordanien begleitet. Die Mission konzentrierte sich hauptsächlich auf die Gesundheits- und Verteidigungsindustrie.
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