Die Geldeintreibung der Regierung Fiala geht weiter und nimmt immer größere Dimensionen an. Im Visier ist die Gruppe der Selbständigen, die ab nächstes Jahr deutlich höhere Sozialabgaben zahlen müssen. Das ist aber noch nicht das Ende, denn bis 2026 sind im Rahmen des Sparpakets der Regierung weitere Erhöhungen geplant. Vor allem Kleinunternehmer kommen zum Handkuss. Ob die erhofften Milliarden von Kronen in die Kassen gespühlt werden, steht jedoch in den Sternen, da die Experten befürchten, dass durch die Maßnahmen das Schwarzgeschäft zunehmen könnte.
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Ab Januar 2025 wird der Mindestbeitrag zur Sozialversicherung für Unternehmer und Einzelunternehmer um 907 Kronen (36 Euro) und der niedrigste Beitrag zur Krankenversicherung um 175 Kronen (7 Euro) steigen. Insgesamt zahlt man dann 1.082 Kronen (43 Euro) mehr pro Monat. Die Überschreitung der 1.000-Kronen-Grenze ist bisheriger Rekord. Die Pauschalsteuer in der ersten Stufe wird sogar um 1.218 Kronen (48 Euro) pro Monat steigen. Bei den zwei höheren Pauschal-Stufen bleiben die Beiträge unverändert bei 16.745 Kronen (662 Euro) bzw. 27.139 Kronen (1.073 Euro) pro Monat.
"Die monatliche Mindestbemessungsgrundlage der Sozialversicherung für Selbstständige betrug bis 2023 25 Prozent des ermittelten Durchschnittslohns. Durch das Konsolidierungspaket kommt es nun zu einer schrittweisen Erhöhung dieser Bemessungsgrundlage", sagte Jakub Klíma von der Beratungsfirma BDO gegenüber der Wirtschaftszeitung e15.
Ab 2026 sollen 40 Prozent des Durchschnittslohn erreicht werden
Heuer beträgt die Sozialversicherungsprämie bereits 30 Prozent des Durchschnittslohns, im Januar werden es 35 Prozent sein, und ab 2026 wird sich die Abgabe bei 40 Prozent des Durchschnittslohns einpendeln. Der monatliche Mindestvorschuss für Selbstständige in der Haupttätigkeit beträgt somit für 2025 4.759 Kronen (188 Euro). Bei der Krankenversicherung wird die Erhöhung ebenfalls durch den steigenden Durchschnittslohn bestimmt; der niedrigste monatliche Vorschuss wird 3.143 Kronen (124 Euro) betragen.
"Das allgemeine Prinzip besteht darin, das System gerecht zu gestalten. Wenn wir alle selbständig würden, gäbe es weder das Renten- noch das Gesundheitssystem", rechtfertigte Arbeits- und Sozialminister Marian Jurečka (KDU-ČSL) die Maßnahmen.
Jurečka stützt sich auf relative Daten - wie zum Beispiel, dass im vergangenen Jahr Selbständige rund 38 Milliarden Kronen (1,5 Mrd. Euro) in das Rentensystem eingezahlt haben, während die Arbeitnehmer 633 Milliarden Kronen (35 Mrd. Euro) einbrachten.
Wie so oft, erwischt es die Geringverdiener
"Die Erhöhung der Mindestbeiträge für Selbständige wird vor allem Geringverdiener betreffen. Andererseits wurden Selbstständige mit hohem Einkommen von der Regierung begünstigt, indem die Grenze für die Zahlung der großzügigen Pauschalsteuer angehoben wurd"“, sagte Petr Vilím, Ökonom bei PAQ Research.
Die Gefahr, dass die Verschärfungen viele Unternehmer zum Aufgeben zwingen, oder diejenigen, die ein Unternehmen gründen wollen, entmutigen, ist nach Ansicht von Experten jedoch gering. "Die größere Gefahr besteht darin, dass einige Selbstständige nicht alle steuerpflichtigen Einkünfte angeben, was letztlich dazu führen kann, dass die ursprüngliche Absicht, nämlich die Erhöhung der Gesamtbeiträge für das Rentensystem, zunichte gemacht würde", so Michal Jelínek, ein Steuerexperte.
Erleichterungen für Start-up-Unternehmer
Der Staat gewährt Kleinunternehmern, die neu beginnen, Erleichterungen. "Für Start-up-Unternehmer gibt es eine Ausnahme im Jahr der Aufnahme der Haupterwerbstätigkeit, und in den folgenden zwei Jahren. Die monatliche Mindestvorauszahlung für die Newcomer wird im Jahr 2025 3.399 Kronen (134 Euro) betragen", erklärte Klíma.
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