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13 Dec
Tschechien wird Waffenschmiede für die Ukraine

Der tschechische Premierminister Petr Fiala (ODS) und der ukrainische Präsident Volodymyr Selenskyj vereinbarten im Oktober in Kiew die Gründung von Joint-Ventures in der Verteidigungsindustrie. Die Gründung der Joint Ventures wurde im November durch die Unterschriften von Vertretern des ukrainischen Staatskonzerns Ukroboronprom und der tschechischen Agentur für zwischenstaatliche Verteidigungszusammenarbeit (AMOS), die dem Verteidigungsministerium untersteht, bestätigt.

Bild: 123site/op23/Unsplash

Ein gemeinsames tschechisch-ukrainisches Rüstungswerk soll Munition herstellen und schwere gepanzerte Fahrzeuge in der Tschechischen Republik und der Slowakei reparieren und modernisieren. Nach Angaben von Verteidigungsministerin Jana Černochová (ODS) soll das wiederhergestellte Kriegsgerät für die die Ukraine bestimmt sein. Laut ihrem Stellvertreter, Tomáš Kopečný, werden dadurch auch "Tausende von Fachkräften" aus der Ukraine mitarbeiten.

Von tschechischer Seite aus soll die Zusammenarbeit durch die Einbeziehung der größten Rüstungserzeuger Tschechiens unterstützt werden, darunter die STV Group und die Czechoslovak Group (CSG), deren Unternehmen Munition herstellen, aber auch schweres Gerät reparieren und modernisieren.  Auf ukrainischer Seite ist es der staatliche Rüstungsmulti Ukroboronprom, der über 100.000 Menschen beschäftigt.

Kopečný erklärte gegenüber dem Rundfunksender Radiožurnál, dass die genannten Unternehmen Fachkräfte aus der Ukraine beschäftigen sollten, sowohl Produktionstechniker als auch Ingenieure. Die Tschechische Republik könnte mehrere tausend von ihnen einstellen. Nach Ansicht des Vize-Verteidigungsministers ist die Tschechische Republik im internationalen Vergleich eine Ausnahme, da sie über ausreichende Kapazitäten für die Herstellung, Modernisierung und Reparatur spezifischer Ausrüstungstypen verfügt.

"Wir sprechen nicht von Flüchtlingen, sondern von hochqualifizierten Arbeitskräften, die Geld für die Unternehmen verdienen und ihren Beitrag zur Entwicklung der tschechischen Wirtschaft leisten werden. Es hängt davon ab, wie viel Produktionskapazitäten die tschechischen Unternehmen haben, oder wie die Produktion der gemeinsamen tschechisch-ukrainischer Waffenfabriken erhöht werden kann. Wenn sie in Zukunft mehr produzieren müssen, brauchen sie eine effiziente Belegschaft. Sie werden die Facharbeiter nicht auf der Straße finden. Die Ukraine hat große Erfahrung in der Verteidigungsindustrie und ist in diesem Bereich im Allgemeinen hervorragend", sagte Kopečný. Tschechische Rüstungsunternehmen beschäftigen schon seit längerer Zeit Arbeitskräfte aus der Ukraine.

Vor einigen Tagen bestätigte Ministerin Jana Černochová gegenüber dem Wochenmagazin Echo24, dass die gemeinsame Produktion auch Munition umfassen wird, die die ukrainische Armee dringend benötigt. Nach Angaben von Černochová sind bereits mehrere Unternehmen daran beteiligt. Ihrer Meinung nach könnten die Finanzierungsquellen für das gesamte gemeinsame Rüstungsprogramm unterschiedlich sein. "Erstens direkt von der ukrainischen Seite in Form von Aufträgen für Munition. Die zweite Möchlichkeit bieten internationale Initiativen, insbesondere die so genannte Kopenhagener Initiative, oder die Zusammenarbeit im Rahmen der von den USA geleiteten Kontaktgruppe für die Verteidigung der Ukraine. Nicht zuletzt kommunizieren wir mit bilateralen Partnern über den Kauf bestimmter Munitionstypen", so die Ministerin gegenüber Echo24.

Die Zusammenarbeit zwischen tschechischen Unternehmen, die in der Rüstungsindustrie tätig sind, und dem ukrainischen Staatsunternehmen besteht schon seit längerer Zeit. Für die Ukraine ist Tschechien einer der interessantesten Märkte der Welt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums haben tschechische Rüstungsunternehmen seit Anfang 2022 Material und Ausrüstung im Wert von rund 50 Mrd. Kronen ( 2,05 Mrd. Euro) in die Ukraine exportiert


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