In Pilsen wurde das Zentrum für innovatives Unternehmertum, ein 780 Mio. Kronen (32,8 Mio. Euro) teurer Technologiepark eröffnet. Auf einer Gesamtfläche von 10.000 m² bietet der Park Einrichtungen und Büros für innovative Unternehmen, Technologiebegeisterte, Programmierer sowie angehende Unternehmer und Studenten. Die Fläche, die neben Büros auch Coworking- und Gemeinschaftswerkstätten, eine große Multifunktionshalle, ein Virtual-Reality-Labor und ein Restaurant mit Café umfasst, ist bereits zu mehr als 80 Prozent belegt und soll innerhalb der nächsten zwei Monaten vollständig vermietet sein. Dies erklärte Luděk Šantora, Direktor der städtischen Verwaltung für Informationstechnologie (SITMP), die den Komplex verwaltet, gegenüber der ČTK.
Bild: TechTower
Der Umbau der ehemaligen Brauerei zu einem modernen Technologiezentrum ist laut Bürgermeister Roman Zarzycký (ANO) eines der größten Projekte der Stadt. "Hier entstehen neue und vielversprechende Arbeitsplätze, und wir senden ein klares Signal, dass Pilsen nicht länger eine 'Montagestadt' ist, sondern eine Stadt mit Mehrwert, in der wir moderne Technologien unterstützen, und wo sich kluge Köpfe entwickeln können, die wir hier auch halten wollen", so der Bürgermeister. Laut Technologie-Stadtrat Daniel Kůs (Piraten) beginnt alles mit Robotikkursen. Schüler und Studenten lernen dadurch, Probleme zu lösen, und aus dem Inkubator gehen dann erfolgreiche Unternehmen hervor, die zu funktionierenden Einheiten mit hohem Mehrwert werden. "Der moderne, revitalisierte Campus am Stadtrand von Pilsen ist gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden und liegt auch dank der Autobahnverbindungen nach Prag und Deutschland sehr günstig", so Kůs. "Er verfügt über moderne Labors, darunter ein zehn Meter langes Becken zum Testen von Unterwasserrobotern."
"TechTower ist ein Teil des Puzzles, das sich in das einzigartige PINE-Innovations-Ökosystem von Pilsen einfügt, von Kindergärten über Primar-, Sekundar- und Hochschuleinrichtungen bis hin zu jungen innovativen Unternehmern. Wir machen das schon seit 12 Jahren, und es funktioniert prima", so Šantora. Laut Aussage von Petr Kolář von der Agentur für Unternehmertum und Innovation (API), verfügt keine andere Stadt in der Tschechischen Republik über ein ähnlich ausgefeiltes System.
Das Erneuerungsprogramm Pilsen ist in der gesamten Region tätig, weil es Schüler und Studenten vor Ort halten will. "Für Kindergarten- und Grundschüler haben wir das Robotikzentrum, und für Schüler der Oberstufe und des Colleges gibt es bereits einen SITPort, der in den TechTower umgezogen ist, wodurch das Robotikzentrum weiter ausgebaut werden kann", sagte Šantora. Ihm zufolge haben innovative Start-up-Unternehmen aus Pilsen bereits die Landesgrenzen überschritten und sind weltweit erfolgreich. "Die Israelis, die die Arbeit mit den Start-ups in Europa beobachten, wollten uns nach Israel bringen", sagte er, "zum Beispiel eine Gruppe, die sich mit Wassermanagement beschäftigt (das Start-up NextDrop, Anm.)".
Dank der Einrichtungen für junge Forscher und Unternehmer wurden in Pilsen bereits rund 20 Unternehmen von Gymnasiasten und Studenten gegründet. Für diese Aktivitäten sei es notwendig, eine qualitativ hochwertige Basis zu schaffen, auf der die Beziehungen zwischen angehenden Unternehmern und denjenigen, die bereits erfolgreich sind, gestärkt werden, damit sie sich gegenseitig inspirieren und weiterentwickeln können, so Šantora weiter.
Eines der Unternehmen, das sich im TechTower niedergelassen hat, ist die sechs Jahre alte CIE-Gruppe mit 38 Mitarbeitern. Es erstellt Virtual-Reality-Anwendungen, die vorletztes Jahr in ausgewählten Grundschulen der Stadt in den Unterricht eingeführt worden sind. "Dies ist eines der prestigeträchtigsten Büros in Pilsen, in dem wir mit anderen Technologieunternehmen zusammenarbeiten können, um unsere Vision zu verwirklichen", sagte CIE-Geschäftsführer Marek Bárdy.
Auch Škoda Digital, Teil der Škoda-Gruppe in Pilsen, beschäftigt im TechTower 30 Mitarbeiter, die sich mit der Digitalisierung und modernen Technologien, insbesondere für Schienenfahrzeuge, befassen. "Wir wachsen und waren auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten. Es ist hier ideal für uns, weil es großartige Einrichtungen mit dem technologischen Umfeld anderer Unternehmen verbindet. Wir sind auch an neuen Talenten und fortschrittlichen Mitarbeitern interessiert", sagte der Vertriebs- und Marketingdirektor von Škoda Digital, Jiří Horáček.
Laut Šantora ist und wird das Spektrum der Mieter ein Querschnitt sein. "Es geht um Technik, technologische und innovative Dinge, virtuelle Realität, künstliche Intelligenz, 5G-Netzwerke, aber auch um Marketing, Wirtschaft, Kunst und Industriedesign", sagte er.
Die Architekten haben den TechTower auf der Grundlage des ursprünglichen Stahlbetonskeletts unter Verwendung von gewölbten Schalen und Backsteinverkleidungen gebaut. "Vor allem zwei Gebäude wurden umfassend rekonstruiert - der Lagerkeller mit einem 32 Meter hohen Wasserturm und die ehemalige Verwaltungsvilla", so Pavel Grisník, Leiter der Investitionsabteilung der Gemeinde Pilsen. Die Stadt erhielt für das Projekt insgesamt rund 210 Millionen Kronen (8,8 Mio. Euro) aus EU-Mitteln.
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