Kofola, ursprünglich der "kommunistische" Gegenpart zum westlichen Coca-Cola, expandiert weiter und steigt erstmals in das Biergeschäft ein. Das Getränkeunternehmen Kofola gab am 22. November bekannt, dass es eine Vereinbarung über die Übertragung von 100 Prozent der Anteile der Pivovary CZ Group zwischen der übertragenden Moravská pivovarská, a.s. und dem Erwerber, der Pivovary Triangl s r.o., an der es einen Anteil von 51 Prozent hält, abgeschlossen hat. Der Deal, der noch die Zustimmung der Kartellbehörden braucht, sollte Anfang des nächsten Jahres gelaufen sein. Dies teilte Kofola der Presse mit. Die Kosten der Übernahme sind nicht bekannt. Der Handel mit Kofola-Aktien an der Prager Börse ist für einen Tag ausgesetzt.
Bild: Martin Strachoň / Bazi, CC BY-SA 3.0
Die Pivovary CZ Group ist die fünftgrößte Brauereigruppe in der Tschechischen Republik und rechnet in diesem Jahr mit einem Jahresausstoß von über 800.000 Hektolitern, wovon mehr als ein Drittel in den Export geht. In den Brauereien in Hanušovice/Hannsborf (Holba), Přerov/Prerau (Zubr) und Litovel/Littau (Litovel) sind fast 500 Personen beschäftigt.
Die in diesem Monat gegründete Pivovary Triangl s r.o. mit Sitz in Krnov/Jägerndorf im Bezirk Bruntál/Freudenthal besteht aus der , die 51 Prozent hält, der Investmentgruppe RSJ mit 29 Prozent und der Firma Úsovsko, a.s. mit 20 Prozent.
"Bei Kofola haben wir gelernt, traditionelle und lokale Marken mit einer starken Geschichte zu entwickeln. Als sich die Gelegenheit bot, in Brauereien zu investieren, Traditionsmarken herstellen, die durch ehrliche Handwerkskunst und moderne Produktionsanlagen gestützt werden, haben wir nicht gezögert. Wir glauben, dass die Erfahrung unserer Mitarbeiter zu der Entwicklung beitragen kann", sagte Jannis Samaras, CEO der Kofola-Gruppe.
"Wir setzen auf die Aufrechterhaltung der handwerklichen Brautradition"
Kofola verlautete, dass die neue Akquisition es dem Unternehmen ermöglichen wird, in einem weiteren stabilen Segment mit Exportpotenzial zu wachsen, und dass die Pivovary CZ Group auch unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Biermarktes ihre Unabhängigkeit behalten werde. René Musila, einer der Gründer und Board Member der Kofola-Gruppe, wird nach Abschluss der Übernahme deren Leitung übernehmen.
"Wir setzen uns für die Aufrechterhaltung der handwerklichen Brautradition, stabile Beziehungen zu Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern sowie die soziale Verantwortung des Unternehmens ein. Dies alles waren wichtige Kriterien bei den Verkaufsverhandlungen. Wir freuen uns, dass wir einen Partner gefunden haben, der uns helfen wird, die Qualität unserer Biere zu erhalten und weiterzuentwickeln und gleichzeitig die Geschäftsexpansion zu stärken", sagte Jaromír Dvorský, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Pivovary CZ Group.
Kofola ist einer der bedeutendensten Hersteller von Erfrischungsgetränken in Mitteleuropa
Kofola ist einer der bedeutendsten Hersteller von Erfrischungsgetränken in Mitteleuropa, mit 11 Produktionsstätten in fünf europäischen Märkten. Zu den Produkten des Unternehmens gehören neben dem gleichnamigen Getränk auch die Marken Rajec, Korunní, Ondrášovka, Kláštorná Kalcia, Jupí, Vinea und Semtex. Zur Gruppe gehören das UGO-Netzwerk, der tschechische Hersteller von Heilpflanzenmischungen Leros, das slowenische Unternehmen Radenska und der kroatische Hersteller von Mineralwasser Studenac. Kofola hat mehr als 2.000 Beschäftigte.
Mehrheitseigentümer der Gruppe ist Aetos, das der Familie Samaras und den anderen Gründern von Kofola, den Aktionären René Musila und Tomáš Jendřejek, gehört.
Die Aktien von Kofola werden an der Prager Börse gehandelt. Am Tag der Verlautbarung die Börse auf Antrag von Kofola den Handel mit den Aktien des Getränkeherstellers ausgesetzt. "Der Grund für die Aussetzung ist die angekündigte Veröffentlichung von potenziell börsenkursbildenden Informationen vor Beginn des Handels", teilte die Börse im X-Netzwerk mit. Es wird erwartet, dass der Handel am 23. November wieder aufgenommen wird. Die Kofola-Aktien schlossen am Tag zuvor bei 267 Kronen per Aktie, wie auf der Website der Börse zu lesen war.
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