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30 Apr
EU fördert den Bau von Dukovany

Die Tschechische Republik hat von der Europäischen Kommission die Genehmigung für eine öffentliche Finanzhilfe für den Bau eines neuen Kernkraftwerks in Dukovany erhalten. Dies teilte die Kommission in einer Pressemitteilung mit. Das Ministerium für Industrie und Handel teilte mit, dass der Staat das Projekt finanziell unterstützen und gleichzeitig die Stabilität der Einnahmen des Kraftwerks durch einen Stromabnahmevertrag garantieren wird. Außerdem beabsichtigt die Regierung, die Entscheidung der Europäischen Kommission als Grundlage für die Festlegung der Bedingungen für die Unterstützung anderer geplanter Reaktoren zu nutzen. EDF und KHNP haben ihre verbindlichen Angebote für den Bau von bis zu vier Kernreaktoren in der Tschechischen Republik abgegeben. Bis zum Sommer soll entschieden werden, wer den Zuschlag erhält, und wie viele Reaktorblöcke in der Tschechischen Republik tatsächlich gebaut werden sollen.

Bild: ČEZ

Die Kommission erklärte, die Tschechische Republik habe die ursprünglichen Beihilfebedingungen angepasst, um die Bedenken hinsichtlich negativer Auswirkungen auf den Markt zu zerstreuen. Der neue Block in Dukovany soll 2036 in Betrieb genommen werden, und die Regierung erwägt den Bau von bis zu drei weiteren Reaktoren.

Durch die Genehmigung der Subvention dürfte die Durchführung des Projekts nun fix sein. Premier Petr Fiala (ODS) erinnerte daran, dass der Bau des neuen Reaktors die größte Investition in der modernen Geschichte der Tschechischen Republik sein wird. "Die Kernenergie deckt heute mehr als ein Drittel des Stromverbrauchs in unserem Land, und in Zukunft dürfte es sogar die Hälfte sein. Die Entwicklung der Kernenergie stärkt unsere Energiesicherheit, unsere Selbstversorgung und auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen. Nur mit einer guten Nutzung der Kernenergie und der erneuerbaren Energien werden wir in der Lage sein, angemessene Energiepreise für Bürger und Unternehmen zu gewährleisten", so Fiala in einer Presseerklärung.

Laut Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela ist die Entscheidung auch wichtig für die Entwicklung der Kernenergie in ganz Europa. "Dies ist die erste Entscheidung, die die aktualisierte Reform des europäischen Strommarktes berücksichtigt, und es ist daher zu erwarten, dass sich andere Nuklearprojekte bei der Festlegung der öffentlichen Unterstützung an unserem Modell orientieren werden", sagte Síkela.

Nach Anpassungen gab die Kommission grünes Licht für die Subvention

Die Kommission hatte im Juni 2022 mit der Prüfung der angeforderten Subvention begonnen, weil sie Zweifel an der  Vereinbarkeit mit den EU-Vorschriften hatte: "Die Kommission musste sicherstellen, dass die geplante staatliche Beihilfe zielgerichtet und verhältnismäßig ist und keine unangemessenen Auswirkungen auf den EU-Energiemarkt hat. Im Laufe der Prüfung hat die Tschechische Republik die ursprüngliche Version angepasst und umfangreiche Verpflichtungen vorgelegt. Daher konnten wir die Beihilfe genehmigen", erklärte Margrethe Vestager, die für Wettbewerb zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, in einer Pressemitteilung.

Betreibergesellschaft ČEZ wertet derzeit die Angebote aus

Die verbindlichen Angebote für den Bau von bis zu vier Kernreaktoren in der Tschechischen Republik wurden diese Woche von der französischen EDF und der südkoreanischen KHNP eingereicht. Die Einzelheiten der Angebote werden derzeit von der teilverstaatlichten Betreibergesellschaft ČEZ ausgewertet und vermutlich erst im Spätsommer veröffentlicht. Wer die Ausschreibung gewinnt und wie viele Kernkraftwerke in der Tschechischen Republik in Zukunft gebaut werden, soll ebenfalls bis zum Sommer entschieden werden.

Nach früheren Angaben der Regierung und von ČEZ dürfte ein neuer Reaktor gemessen an 2020 etwa 160 Milliarden Kronen (6,3 Mrd. Euro) kosten. Einige Wirtschaftswissenschaftler schätzten im Januar dieses Jahres, dass der Bau von vier Reaktoren bis zu 2 Billionen Kronen (80 Mrd. Euro) kosten könnte.


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