Die Czechoslovak Group (CSG), der Maschinenbaukonzern des Milliardärs Michal Strnad, gibt ein Paket von Anleihen im Wert von bis zu fünf Milliarden Kronen (212 Mio. Euro) aus. Die Laufzeit soll 5 Jahre betragen. Das Papier notiert an der Prager Börse, und das Geld wird für den weiteren Ausbau der Geschäftstätigkeit verwendet. Die Stückelung des Papiers von zehntausend Kronen deutet darauf hin, dass auch kleine Anleger angesprochen werden sollen. Experten merken jedoch an, dass die Anleihen von Strnad über kein Rating verfügen und im Vergleich zu Staatsanleihen eine weniger attraktive Rendite bieten. Bemerkenswert ist auch, dass keine einzige Krone des Erlöses aus der derzeit äußerst attraktiven Rüstungsindustrie einfließt, das eigentlich das Kerngeschäft der CSG ist.

Feuerwehr-Einsatzwagen von Tatra

^{Bild: CSG}

Die federführenden Co-Manager der Emission beabsichtigen, "die Anleihen in der Tschechischen Republik qualifizierten und privaten Anlegern im In- und Ausland sowie ausgewählten, qualifizierten Anlegern im Ausland anzubieten", heißt es im Anleiheprospekt der Juni-Emission. Neben der Ausweitung des Geschäfts soll der Emissionserlös auch zur Refinanzierung ausgewählter bestehender Kredite verwendet werden. 

"Die Finanzierung erfolgt ausschließlich an Tochtergesellschaften, die nicht im Bereich Rüstung und Militärtechnik tätig sind, sowie für die Finanzierung von Akquisitionen von Unternehmen, die ebenfalls nur im zivilen Tätigkeitsbereich agieren", steht im Prospekt. Die Papiere wurden von der Česká spořitelna gemeinsam mit der J&T Banka auf den Markt gebracht. Die Gruppe bietet Anlegern eine jährliche Rendite von acht Prozent vom Bruttowert.

"Angesichts der Größe und Rentabilität des Unternehmens ist der Coupon attraktiv. Oftmals bieten Unternehmen ohne Geschäftshistorie und ohne Vermögenswerte ähnliche Renditen, was völlig absurd ist“, erklärt Cyrrus-Ökonom Tomáš Pfeiler.  

Neben Munition und Kriegsfahrzeuge produziert die CSG im zivilen Bereich Lkw und Nutzfahrzeuge (Tatra), Uhren (Prim), Auflagecontainer für LKW (Carbox) und Bremsen für Züge (DAKO-CZ).

Erfolgreichstes Jahr in der Geschichte

Die CSG hat das erfolgreichste Jahr ihrer Geschichte hinter sich. Der konsolidierte Umsatz der Holding erreichte im Jahr 2022 fast 25 Milliarden Kronen (1,058 Mrd. Euro), das EBITDA 5,6 Milliarden Kronen (237 Mio. Euro). Die Gruppe verzeichnete in allen Geschäftsbereichen, d. h. in der Automobil-, Luft- und Raumfahrt-, Verteidigungs- und Eisenbahnindustrie, ein starkes Wachstum. Neben der Meilenstein-Investition in den Erwerb eines 70-prozentigen Anteils an Fiocchi, einem Hersteller von Kleinkalibermunition in Italien, Großbritannien und den USA, wurde umfangreich in den Ausbau der Produktion, den Bau neuer Hallen und die Installation von Produktionstechnik in Höhe von insgesamt 6 Milliarden Kronen ( 212 Mio. Euro) investiert.

Zukunftsorientiertes Investment
Im Jahre 2023 erwarb die CSG eine 20-prozentige Beteiligung an Gaussin, einer französischen Aktiengesellschaft, die selbstfahrende elektrische Transportsysteme herstellt, die ihre Energie aus Wasserstoffzellen oder Lithium-Ionen-Batterien beziehen. Tatra plant, noch in diesem Jahr den Prototyp eines Fahrzeugs mit Elektroantrieb und Wasserstoffzellen vorzustellen.

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