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03 May
Pressefreiheit: Tschechien weit vor Deutschland und Österreich

Tschechien konnte im vergangenen Jahr eine Verbesserung im weltweiten Ranking puncto Pressefreiheit erreichen. Am 3. Mai hat die Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen (RSF) eine Rangliste von 180 Ländern veröffentlicht, für die sie die Medienfreiheit bewertet hat. Die Tschechische Republik liegt auf Platz 14, sechs Plätze besser als im letzten Jahr. Deutschland fiel von Platz 16 auf Rang 21 zurück, Österreich verbesserte sich zwar um zwei Ränge von 31 auf 29, hat es jedoch nicht geschafft, an die Standards Moldawiens (Platz 28) heranzukommen.

Bild: Pavel Taussig/Syndikát novinářů České Republiky

"In der Tschechischen Republik ist die Pressefreiheit durch die hohe Konzentration privater Medien und den Druck auf den öffentlichen Rundfunk bedroht", heißt es in dem RSF-Bericht. Als charakteristisch wird die starke Konzentration großer Medienkonzerne (PPF, Mafra) in den Händen großer, wirtschaftlich mächtiger Akteure angesehen.

Ein weiterer Trend in Tschechien ist das Wachstum unabhängiger Medien als Reaktion auf gesellschaftliche Entwicklungen. Ein dritter Trend ist die starke Präsenz der öffentlich-rechtlichen Medien, die jedoch zunehmend unter politischen Druck geraten.

In der diesjährigen Rangliste gab es im Vergleich zum Vorjahr zahlreiche Platzverschiebungen, was nach Ansicht der Autoren auf eine instabile Medienlandschaft hindeutet. Die RSF sehen das größte Problem für Journalisten heute in der "industriellen Produktion von Falschinformationen", der Desinformation.

Sie verweisen auch auf die "bemerkenswerte Entwicklung der künstlichen Intelligenz", die "Chaos in der Medienwelt" verursacht. Elon Musk, der neue Besitzer des sozialen Netzwerks Twitter, trage ebenfalls wesentlich zur Unverlässlichkeit der Medien bei, die RSF kritisierten seinen "willkürlichen, auf Bezahlung basierenden Ansatz für die Verbreitung von Informationen".

Die freieste Region für Journalisten ist die gemeinsame Region Europa und Zentralasien, wo die Bedingungen in fünfzehn Prozent der Länder gut und in vierzig Prozent zufriedenstellend sind. In Asien hingegen sind sie in achtundzwanzig Prozent der Länder sehr schlecht und im Nahen Osten und Nordafrika in mehr als der Hälfte der Länder.

Pressefreiheit-Ranking 2023 (Auswahl; in Klammern die Platzierung 2022):

1Norwegen (1)
2Irland (6)
3Dänemark (2)
4Schweden (3)
5Finnland (5)
6Niederlande (28)
7Litauen (9)
8Estland (4)
9Portugal (7)
10Ost-Timor (17)
11Liechtenstein (10)
12Schweiz (14)
13Neuseeland (11)
14Tschechien (20)
15Kanada (19)
16Lettland (22)
17Slowakei (27)
18Island (15)
19Samoa (45)
20Luxemburg (21)
21Deutschland (16)
24Frankreich (26)
26Großbritannien (24)
28Moldawien (40)
29Österreich (31)
31Belgien (23)
36Spanien (32)
41Italien (58)
42Kroatien (48)
45USA (42)
50Slowenien (54)
53Rumänien (56)
55Süd-Zypern (65)
57Polen (66)
71Bulgarien (91)
72Ungarn (85)
79Ukraine (106)
84Malta (78)
97Israel (86)
107Griechenland (108)
157Weißrussland (153)
161Indien (150)
164Russland (155)
165Türkei (149)
179China (175)
180Nordkorea (180)

Mehr Infos zum Ranking: https://rsf.org/en/index


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