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21 Mar
Nuklear-Gipfel in Brüssel: Tschechien sieht Atompolitik bestätigt

Um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, bedarf es menschlichen Einfallsreichtums, so der belgische Premier Alexander De Croo. Ihm zufolge wird die Kernenergie ein Teil davon sein. Dies sagte De Croo als Regierungschef des Gastgeberlandes des ersten Weltgipfels zur Kernenergie, den Belgien gemeinsam mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) organisierte. Die Tschechische Republik war darin durch Premier Petr Fiala (ODS) und Industrieminister Jozef Síkela vertreten.

Flagge der Internationalen Atomenergieorganisation IAEO

Bild: IAEA

"Der heutige Gipfel ist ein Beweis dafür, dass weltweit eine Renaissance der Kernenergie im Gange ist", sagte Industrieminister Síkela. Mehr als die Hälfte der EU-Mitgliedstaaten nahm an dem Treffen der sogenannten Nuklearallianz teil, die eine treibende Kraft im Energiesektor ist. Síkela fügte hinzu, dass in Europa bis zu 45 neue Atomkraftwerke gebaut werden könnten. "Das ist eine Chance für die Tschechische Republik", so der Minister.

"Die Kernenergie ist in der heutigen Welt keine Zukunftsperspektive, kein Plan oder eine Utopie. Die Kernenergie liefert bereits heute 25 Prozent der weltweit erzeugten sauberen Energie, hier in der Europäischen Union ist es die Hälfte. Aber es wird noch mehr gebraucht", sagte IAEO-Generaldirektor Rafael Grossi bei der Eröffnung des Gipfels.

"Erneuerbare Energien werden eine große Rolle bei der Stromerzeugung spielen, insbesondere die durch Wind- und Wasserkraft unterstützte Solarenergie. Wir brauchen aber auch Kernenergie, insbesondere in den Ländern, die kein solches Potenzial haben“, sagte Fatih Birol, Chef der Internationalen Energieagentur (IEA). Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte die Bedeutung der Kernenergie für das Erreichen der Klimaziele: "Unsere Prognosen zeigen, dass erneuerbare Energiequellen in der Europäischen Union größtenteils durch Kernenergie ergänzt werden und bis 2050 das Rückgrat der Energieerzeugung in Europa bilden werden", sagte sie.

Tschechiens Premier Fiala sah die Atompolitik seines Landes durch den Nukleargipfel bestätigt. "Die Tschechische Republik hat von Anfang an auf die Kernenergie gesetzt. Sie ist eine Ressource, die uns sichere und erschwingliche Energie liefern wird“, sagte er. Fiala fügte hinzu, er sei stolz darauf, dass die Tschechische Republik Mitglied des Atombündnisses ist - sei es auf europäischer, oder auf weltweiter Ebene.

Jetzt müssen laut Fiala und Síkela gleiche Bedingungen für die Finanzierung von Nuklearprojekten sichergestellt werden, sowohl aus kommerziellen Quellen, als auch aus EU-Institutionen. Sollte dies gelingen, könnte es auch bei der Fertigstellung von Kernreaktorblöcken eingesetzt werden, die Tschechien derzeit vorbereitet. Síkela fügte hinzu, dass die Kernenergie bis vor Kurzem als" bescheidenes und fleißiges Aschenputtel" galt, aber vernachlässigt wurde. Das ändere sich seiner Meinung nach in Europa und in der Welt. Er glaubt, dass die Kernenergie große Perspektiven habe, nicht nur im Hinblick auf die Energiesicherheit, sondern auch im Hinblick auf die Entwicklung neuer Technologien, das Wirtschaftswachstum und die Beschäftigung.


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