Auf der COP29-Konferenz in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku betonte der tschechische Premier Petr Fiala (ODS) die Bedrohungen durch den Klimawandel und seine Auswirkungen auf die einzelnen Kontinente, einschließlich der Überschwemmungen in Europa. Er sei der Meinung, dass eine wichtige Rolle bei der Eindämmung der CO2-Emissionen der Kernenergie zukommen wird. Fiala wies darauf hin, dass die Tschechische Republik mit der Atomkraft gute Erfahrungen gemacht habe.
Premier Petr Fiala mit dem aserbeidschanischen Präsidenten İlham Əliyev
Bild: Facebook/Petr Fiala
Innovation, internationale Zusammenarbeit und globales Handeln seien der Schlüssel zur Lösung der Klimakrise, sagte Fiala am Mittwoch, dem 13. November, auf der UN-Klimakonferenz COP29 in Baku. Er bot auch an, die positiven Erfahrungen der Tschechischen Republik mit der Kernenergie weiterzugeben, die er als eine "sichere Quelle für sehr saubere Energie" bezeichnete.
In seiner Rede sprach Fiala von Fortschritten, die die Tschechische Republik im Hinblick auf den Klimawandel gemacht hat. "Seit 1990 haben sich unsere Kohlendioxidemissionen um mehr als ein Drittel verringert", sagte er. "Unser Energiesektor wird von Grund auf verändert: Wir beenden die Kohleproduktion. Und wir drängen auf erneuerbare Energien und Kernenergie", fügte er hinzu. "Ich bin der festen Überzeugung, dass die Kernenergie für das Erreichen unserer Klimaziele unerlässlich ist. Die Kernenergie wird in der Welt immer beliebter, und das gibt mir Hoffnung. Wir erleben auch die Entwicklung neuer Technologien. Die Tschechische Republik hat 50 Jahre Erfahrung mit der Kernenergie. Wir sind bereit, jedes Land zu unterstützen, das sie in Zukunft nutzen möchte", sagte Fiala.
Der Schlüssel zur Lösung der Krise sei internationale Zusammenarbeit, globales Handeln und innovative Lösungen. "Aber die Verringerung der Auswirkungen allein reicht nicht aus. Wir müssen uns auch auf die Anpassung konzentrieren. Wir müssen unsere Prioritäten in vielerlei Hinsicht neu überdenken. Wir müssen uns gegenseitig helfen, unsere Landschaften und Infrastrukturen so zu verändern, dass wir mit den Wetterextremen fertig werden", sagte der Premier. Die Zusammenarbeit müsse praktisch und konsensorientiert sein und realistische Ziele haben. "Es ist unwahrscheinlich, dass wir mit noch stärkeren Zielen mehr Erfolg haben werden. Wir müssen uns auf einen verlässlichen Konsens einigen“, sagte Fiala und fügte hinzu, dass der Konsens sowohl ehrgeizig, als auch realistisch sein sollte.
Der Premierminister begrüßte, dass die Europäische Union bereit ist, eine Vorreiterrolle bei dieser Zusammenarbeit zu übernehmen, und dass andere wichtige Akteure der Welt ihre Bereitschaft bekundet haben, sich dem Kampf gegen den Klimawandel anzuschließen. Aber er sagte, dass andere folgen müssen, um wirklich etwas zu bewirken. Wenn Europa bei der Festlegung ehrgeiziger Ziele und der finanziellen Unterstützung allein dastehe, gefährde es seine Wettbewerbsfähigkeit, fügte er hinzu. Er finde es gut es, dass sich andere europäische Staats- und Regierungschefs in ähnlicher Weise geäußert hätten. "Dies halte ich für eine wichtige Veränderung und ein wichtiges Signal", betonte Fiala. Die Tschechische Republik habe sich bereits verpflichtet, bis 2027 jährlich 1 Million Dollar (23,8 Millionen CZK) zur Lösung beizutragen.
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