Eva Filipi verlässt am 31. Oktober nach 13 Jahren den tschechischen Botschafterposten in Syrien. Das bestätigte der Sprecher des Außenministeriums Daniel Drake gegenüber Seznam zprávy. Dem Server zufolge erhielt die 79-jährige Botschafterin kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit einen Staatsorden vom syrischen Machthaber Baschar al-Assad. Filipi blieb als eine der wenigen westlichen Diplomaten und Diplomatinnen auch während des Bürgerkriegs in Syrien. Der tschechische Außenminister Jan Lipavský (Piraten) kündigte an, die Tschechische Republik werde sich weiterhin um eine diplomatische Vertretung in Damaskus bemühen.

Botschafterin Filipi im Gespräch mit dem Patriarchen der Melkitischen Griechisch-katholischen Kirche, Gregorios III.

_{Bild: MZV/Radek Háša}

"Die Amtszeit von Botschafterin Filipi endet am 31. Oktober", bestätigte Drake. Der Sprecher wollte sich nicht dazu äußern, wie die künftige Vertretung der Tschechischen Republik in Syrien aussehen wird. Das Außenministerium hat jedoch bereits eingeräumt, dass es plant, die besondere Verbindung zu Assad zu beenden. "Es wird eine Person mit dem Rang eines Botschafters dorthin gehen, und wir werden sehen, was wir mit seiner Akkreditierung machen. Wir halten uns dort einen Freiraum offen", sagte Martin Povejšil († 7. August 2023), der als leitender Direktor der Abteilung für Sicherheit und Multilateralismus im Außenministerium tätig war, im Sommer gegenüber Seznam zprávy.

Außenminister Lipavský sagte am 26. Oktober nach einem Treffen mit seinem marokkanischen Amtskollegen Nasser Bourita, dass es für die Tschechische Republik absolut entscheidend sei, die gesamte Region diplomatisch abzudecken. "Wir haben Botschaften und Diplomaten an allen wichtigen Orten in der Nahostregion", sagte er. In der heutigen turbulenten Welt voller Kriege und Gewalt, so der Minister, müsse die Diplomatie immer an vorderster Front stehen, um Konflikte zu verhindern. "Nach uns kommen nur noch Soldaten", sagte Lipavský. "Die Tschechische Republik wird ihre Bemühungen um eine diplomatische Vertretung in Damaskus fortsetzen. Ich möchte mich nicht im Voraus dazu äußern, wie die Beziehungen aufrechterhalten werden sollen, aber ich kann bestätigen, dass wir ein solches Interesse haben", fügte er hinzu.

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA berichtete über die Ehrung für Filipi. Die Diplomatin erhielt einen Staatsorden der Arabischen Republik Syrien. "Es war ein standardmäßiger protokollarischer Abschlussempfang im syrischen Außenministerium. Die Dramaturgie und die Details der Veranstaltung liegen ganz in den Händen des Gastgeberlandes", kommentierte Außenamtssprecher Drake.

Im Gegensatz zur großen Mehrheit der westlichen Diplomaten, blieb Filipi während des Bürgerkriegs in Syrien. Von den EU-Staaten war die tschechische Botschaft die einzige, die weiterhin im Land tätig war. Sie vertrat am Höhepunkt der Kampfhandlungen auch die Vereinigten Staaten, die ihre Botschaft 2012 aus Sicherheitsgründen schlossen.

32 Jahre für Prag im Nahen Osten

Mit Eva Filipi verlässt einer der profundesten Nahost-Kenner aus Europa die diplomatische Bühne. 1991 begann sie - noch für die Tschechoslowakei - ihre internationale Karriere als Chargée d'Affaires im Irak. 1997 wurde sie zur tschechischen Botschafterin im Libanon ernannt. Von 2004-2010 übernahm sie den Botschafterposten in Ankara, seitdem leitet sie die Botschaft in Damaskus.

Mit erreichen des 70. Lebensjahres hätte Filipi aufgrund der tschechischen dienstrechtlichen Bestimmungen eigentlich aus dem diplomatischen Dienst ausscheiden müssen. Da sie aber auch die USA in Damaskus vertrat, erhielt sie eine Ausnahmegenehmigung. 2016 wurde dieser Passus im tschechischen Dienstrecht als "Lex Klausová" aufgehoben, nicht zuletzt deshalb, um der Gattin von Ex-Präsident Václav Klaus den Verbleib auf dem Botschafterposten in Pressburg zu ermöglichen.

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