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27 Nov
Auf dem Budweiser Flughafen sollen Mini-Kernreaktoren gebaut werden

Am 27. November kam es auf dem Budweiser Flughafen zu einem Treffen zwischen dem südböhmischen Hejtman Martin Kuba (ODS) und dem CEO von Rolls Royce SMR, Chris Cholerton, sowie Vertretern des tschechischen Energiekonzerns ČEZ. Kuba präsentierte bei dieser Gelegenheit Pläne, wonach auf einem Teil des Budweiser Flughafengeländes eine Fabrik zur Herstellung vorgefertigter SMR (kleine modulare Reaktoren) entstehen könnte.

Der CEO von Rolls Royce SMR, Chris Cholerton, und Martin Kuba, Hejtman von Südböhmen

Bild: Facebook/Martin Kuba

Vor kurzem wurde mit der Umweltverträglichkeitsprüfung für den Bau eines SMR, der auf dem Gelände des AKW Temelín eingesetzt wird, begonnen. Laut Zeitplan soll 2029 der Bau gestartet und 2036 vollendet werden. Rolls-Royce SMR wird dafür die zusätzlichen Service- und Entwicklungszentren errichten, die für eine pünktliche Lieferung erforderlich sind. Dadurch könnten bis zu 3.000 qualifizierte Arbeitsplätze in Südböhmen entstehen.

Es soll aber nicht beim Bau dieser einen Anlage bleiben. Das weitflächige Gelände des Budweiser Flughafen eigne sich sehr gut für die dauerhafte Fertigung von SMR, die zu 70 Prozent im Werk vorgefertigt, und dann zu Einsatzort vervollständigt werden, sagte Kuba. 

"Wir wollen die erste Region in Europa sein, die einen kleinen modularen Reaktor baut. Als Region haben wir mehrere Vorteile. Zum einen ist hier schon seit langem ein Kernkraftwerk in Betrieb, so dass es eine gute Basis von ausgebildeten Menschen gibt, die in dieser Branche arbeiten. Zweitens ist dies der einzige Ort in der Tschechischen Republik, der für den Bau eines SMR zugelassen ist. Und drittens haben wir am Flughafen eine riesige Fläche, die für den Bau von Industrieanlagen zur Verfügung steht und die der Region gehört, so dass wir sie für den Bau einer SMR-Fabrik anbieten können", warb der Hejtman.

Vor zwei Jahren gründeten die Region Südböhmen, ČEZ und das Institut für Kernforschung Řež den Südböhmischen Nuklearpark. "Der Grund dafür war, dass die ČEZ, wenn sie eine Vereinbarung mit einem Unternehmen über den Bau von SMR schließt, diese Aktivität nach Südböhmen bringen würde", erklärte Kuba. "Wir tun dies nicht wegen des einen SMR in Temelín. Wir tun es, weil ČEZ und Rolls-Royce SMR an alle Orte liefern sollten, an denen sie in Zukunft benötigt werden. Das bedeutet, dass wir in der Lage sein könnten, eine SMR-Fabrik in Südböhmen zu bauen und südböhmische Unternehmen in die Lieferung einzubeziehen, wenn die SMR in ganz Europa exportiert werden", fügte Kuba hinzu.

"Kleine modulare Reaktoren sind nicht dazu gedacht, große Blöcke zu ersetzen, sondern sie zu ergänzen. Sie werden eine wichtige Wärmequelle für die Städte an den Standorten sein, an denen sie gebaut werden. Der erste von ihnen ist für Temelín in der ersten Hälfte der 2030er Jahre geplant. Dies ist das bestmögliche Gebiet für ein Pilotprojekt", erklärte der CEO von ČEZ, Daniel Beneš.


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