Stanislav Struhar, der aus Gottwaldov (Zlín) stammende und 1988 nach Österreich geflüchtete Autor, entführt in seinem Roman den Leser ins geheimnisvolle Lissabon. Der Roman enthält ein Nachwort von Kristina Kallert.
Als Elias nach Lissabon kommt, um die Wohnung seiner verstorbenen Großeltern zu übernehmen, öffnet sich seinen Augen eine Vergangenheit, von der seine Mutter nie sprach. Auf den Fotografien sieht er seine Großeltern das erste Mal, doch bald schon erfährt er mehr über ihr Leben, auf dem ein dunkler Schatten lag. Er fühlt sich in ihrer Heimat freundlich aufgenommen, und die Schönheit Lissabons berührt ihn, doch vermag er sich trotzdem nicht vorzustellen, in einem fremden Land zu leben. Die Literatur und die Fado-Lieder einer jungen Buchhändlerin begleiten ihn in den Tagen vor seiner Rückkehr nach Wien.
Er wandte sich dem Grabstein zu, und reglos sah er die Fotografie seiner Großeltern an. Stellte die Blumen in die Vase und richtete sich auf, sah die Großeltern noch einmal an. Senkte den Blick, als er plötzlich seinen Schatten bemerkte, der, dunkel und seltsam schwer, in der Mitte des Grabes auf der Erde lag.
Stanislav Struhar: 1964 in Gottwaldov (heute Zlín) geboren, versagte sich dem Anpassungsdruck des tschechoslowakischen Regimes in den 1980-er Jahren. 1988 floh er schließlich mit seiner Frau nach Österreich. Sein bisheriges literarisches Schaffen wurde durch zahlreiche Stipendien unterstützt. Stanislav Struhar lebt mit seiner Familie in Wien.
Stanislav Struhar: "Das Gewicht des Schattens". Klagenfurt am Wörther See (Wieser) 2023.
ISBN: 978-3-99029-573-1
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