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20 Aug
Tschechisches Solar-Unternehmen  lockt Investoren

Solek-Gründer Zdeněk Sobotka überträgt einen Teil der von ihm in Chile gebauten Solarparks in einen offenen Investmentfonds. Für Interessenten ergibt sich somit eine Investitionsform, wie sie in etwa auch bei Immobilien üblich ist.

Das im Bau befindliche Solarkraftwerk Leyda des tschechischen Solarenergiespezialisten Solek in Chile

Bild:  Solek-Gruppe

Der tschechische Solarenergie-Pionier Zdeněk Sobotka strebt weitere Expansionen ins Ausland an. Um diese finanzieren zu können, hat er Teile der Kraftwerke, die er in Chile zurzeit baut, und welche die schon fertiggestellt sind, in einen offenen Fonds eingebracht. Das geht aus Unterlagen hervor, die Sobotkas Unternehmen Solek veröffentlicht hat. 

Vor fünf Jahren wurde der MW-Fonds für qualifizierte Anleger gegründet, der inzwischen 49 Prozent an chilenischen Parks im Wert von mehr als einer Milliarde Kronen (40 Mio. Euro) hält.

Vom Kreditgeber zum Eigentümer

Der MW-Fonds ist aber bisher nur als Kreditgeber für die Expansion in Chile aufgetreten und hat dafür einen stabilen Zinssatz kassiert. Nun wird der Fonds - nach Sobotkas Worten - "von der Rolle des Kreditgebers in die des Miteigentümers wechseln". Voraussichtlich werden bis zu 100 Prozent der chilenischen Vermögenswerte in den Fonds fließen. Solek plant, mit den lukrierten Mitteln Projekte in Spanien, Serbien, Frankreich und der Tschechischen Republik zu finanzieren.

Das Unternehmen ist bereits seit 14 Jahren in Chile tätig. In diesem Frühjahr stellte Sobotka zusammen mit Industrieminister Jozef Síkela einen weiteren, seinen bisher größten Park vor, den 95-Megawatt-Park Leyda in der Nähe der Hafenstadt Velparaíso. Er soll bis Ende des Jahres fertig gestellt werden, und der erzeugte Strom wird für 15 Jahre von der italienischen Enel geliefert. Der Bau wird auch von der französischen Bank BNP und dem US-Fonds BlackRock finanziert.

"Erneuebare Energie ist heute eine Ware wie Immobilien"

Sobotka begann in der Tschechischen Republik während des Solarbooms vor 2010. Als sich die Bedingungen im Heimatland zu verschlechtern begannen, eilte er in die Slowakei, nach Rumänien und vor allem nach Chile. In einem Land, das für sein ideales Wetter und seine entgegenkommende Politik bekannt ist, verfügt sein Unternehmen nun über 250 Megawatt an Kraftwerken, was dem gesamten Solarnetz in Tschechien vor zwei Jahren entspricht.

"Die Investition in erneuerbare Energien ist heute eine Ware wie Immobilien, in die viele Anleger gerne ihr Geld einbringen", sagt Dalibor Kolář, Vorstandsvorsitzender von MW, über den Einstieg in den Fonds. Der Fonds hat den Anlegern bisher 7,44 Prozent pro Jahr eingebracht. 

Qualifizierte Anlegerfonds haben in der Regel eine höhere Mindesteinlage und eine lockerere Regulierung, so dass sie hauptsächlich für erfahrene und betuchte Kunden gedacht sind. Im vergangenen Jahr hielten die Tschechen 451 Milliarden Kronen (17,9 Mrd. Euro) in diesen Fonds, dreimal mehr als noch vor fünf Jahren.


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