Die Tschechische Republik plant, im nächsten Jahr 47 Kilometer an Eisenbahnstrecken zu modernisieren und mehr als 50 Kilometer Autobahnabschnitte zu eröffnen. In diesem Jahr wurden bereits 73 Kilometer Eisenbahngeleise modernisiert, und bis Ende des Jahres sollen mehr als 100 Autobahnkilometer fertiggestellt sein. Dies sagte Verkehrsminister Martin Kupka (ODS) auf einer Pressekonferenz nach der Regierungssitzung. 160 Mrd. Kronen (6,3 Mrd. Euro) aus dem Staatlichen Fonds für Verkehrsinfrastruktur (SFDI) sollen im nächsten Jahr dafür zur Verfügung stehen.
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Die Eisenbahnverwaltung (SŽ) wird im nächsten Jahr 62,7 Milliarden Kronen (2,48 Mrd. Euro) aus dem Fonds erhalten, eine Milliarde (40 Mio. Euro) mehr als 2024. Laut Kupka plant die SŽ, im nächsten Jahr mit dem Bau des ersten Abschnitts der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Brünn und Přerov (Prerau) zu beginnen, die Fahrten mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h ermöglicht. Nach Angaben des Ministers ist vorerst die Hälfte der insgesamt 750 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsstrecke in der Planung.
Außerdem soll eine Strecke von Prag über den Flughafen Prag-Ruzyně nach Kladno (Kladen) gebaut und die Eisenbahnknotenpunkte in Hradec Králové (Königgrätz) und Česká Třebová (Böhmisch Trübau) modernisiert werden. Laut Kupka ist auch eine verbesserte Anbindung an das deutsche Eisenbahnnetz geplant.
Rekonstruktionen und Modernisierungen an Bahnhofgebäuden
Bereits im heurigem Jahr wurde Rekonstruktionen und Modernisierungen an 30 Bahnhofsgebäuden vorgenommen, wie etwa die in Pardubice (Pardubitz), Plzeň (Pilsen) oder Ostrava-Vítkovice (Ostrau-Witkowitz). Die Rekonstruktion von mehr als 20 weiteren Bahnhofsgebäuden soll 2025 erfolgen. Neue Gebäude werden in Praha-Bubny (Prag-Bubna), Mladá Boleslav (Jungbunzlau) und Brno-Královo Pole (Brünn-Königsfeld) errichtet. Der verbleibende Teil des Fantagebäudes am Hauptbahnhof in Prag soll fertiggestellt, und die Modernisierung des Prager Masaryk-Bahnhofs, sowie des Bahnhofs Praha-Smíchov (Prag-Smichow) fortgesetzt werden.
"Das Ziel ist ein komplettes 'Basis-Autobahnnetz' bis 2033"
Die Direktion für Straßen und Autobahnen (ŘSD) wird im Jahr 2025 80,7 Milliarden Kronen (3,2 Mrd. Euro) aus dem SFDI-Fonds erhalten, so viel wie noch nie zuvor. Laut Kupka werde derzeit an fast 249,3 Kilometer Autobahn und 73,5 Kilometer Landstraße, vor allem Umgehungsstraßen für Städte und Dörfer, gebaut. Der Bau von mehr als 100 Kilometern Autobahn hat bereits begonnen beziehungsweise wird in diesem Jahr beginnen. "Die Tatsache, dass wir in diesem Jahr mit dem Bau von 100 Autobahnkilometern beginnen, bedeutet, dass wir uns realistisch auf das wichtige Ziel zubewegen, dass die Tschechische Republik bis 2033 ein komplettes Basis-Autobahnnetz haben wird", sagte Kupka.
Im nächsten Jahr, so der Minister, plant der Staat die Eröffnung von mehr als 50 Kilometern Autobahn und den Baubeginn von weiteren 50 Kilometern. Zwischen 2021 und 2023 haben sich die Investitionen in die Projektdokumentation und den Erwerb von Grundstücken von 2,5 Milliarden Kronen (99 Mio. Euro) auf 5 Milliarden Kronen (198 Mio. Euro) verdoppelt. "Dies ist die Basis zur schnelleren Fertigstellung der grundlegenden Verkehrsinfrastruktur in der Tschechischen Republik", fügte er hinzu.
Bis Ende des Jahres will die ŘSD mit dem Bau eines Teils des Prager Rings von Běchovice bis zur Autobahn D1 (Prag-Brünn-Ostrau) beginnen, und auch der Bau der Autobahn D35 (Königgrätz -Olmütz) schreitet voran. Der knapp 30 Kilometer lange Abschnitt der Autobahn D3 von České Budějovice (Budweis) bis zur Ausfahrt des Bahnhofs Kaplice/Kaplitz und der Abschnitt der D4 zwischen Příbram und Písek soll nach Angaben des Ministers bis Weihnachten fertiggestellt sein. Laut Kupka wird der Bau des Autobahnabschnitts der D55 in den Regionen Zlín und Südmähren ebenfalls noch in diesem Jahr beginnen.
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