Der tschechische Start-up-Markt entwickelte sich in den letzten Jahren zu einer Spielwiese von US-Konzernen. Cisco Systems, Twilio, Oracle - und nun IBM - übernahmen tschechische StartUps.
IBM Quantum Labor-in Yorktown Heights, NY
Bild: IBM Press
Im April dieses Jahres kaufte Cisco Systems, das für seine Router und Switches bekannte kalifornische Unternehmen, das Brünner StartUp Smartlook, welches die Nutzung digitaler Dienste analysiert.
Bereits vor fünf Jahren schlug Twilio, ein an der Wall Street notierender amerikanischen Technologieriese, der Kommunikationsdienste anbietet bei dem unscheinbaren tschechische Startup Ytica, das gerade einmal eineneinhalb Jahre existierte, zu. Šimon Vostrý hat zusammen mit seiner Frau Květa das auf Software für Reporting, Sprachanalyse und Personaloptimierung spezialisierte Unternehmen gegründet. Dieser Deal gilt heute noch als einer der größten Exits unter tschechischen Startups in den letzten Jahren.
Im gleichen Zeitraum schnappte sich Oracle, der Technologie-Multi mit weltweit 130.000 Mitarbeitern, das in Prag ansässige Unternehmen Apiary des tschechischen Jungentwicklers Jakub Nešetřil. Apiary stellt Programmierern ein Softwaretool zur Erstellung von Schnittstellen zur Verfügung, damit Anwendungen und Programme verschiedener Hersteller auf unterschiedlichen Geräten miteinander kommunizieren können.
Den jüngsten Coup setzte aktuell Manta, das mit IBM nun einen neuen Besitzer fand. Manta wurde 2015 als Abspaltung des IT-Unternehmens Profinit gegründet und widmet sich der automatisierten Abbildung und Visualisierung von Datenströmen. "Durch die Bereitstellung eines Audit-Trails kann Manta Unternehmen dabei helfen, sensible Daten aufzudecken und zu anonymisieren, um das Risiko einer Entdeckung und eines Verstoßes zu verringern", so IBM in einer Pressemitteilung - einer der Gründe, warum sich das Unternehmen für die Übernahme entschieden hat.
Über die Verkaufssummen herrscht bei allen genannten Unternehmen Stillschweigen. Experten gehen jedoch davon aus, dass der Umfang der Transaktionen im unteren Milliarden-Kronen (1 Mrd. Kronen/40 Mio. Euro)-Bereich anzusetzen ist.
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