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17 Sep
Still und heimlich: Emma Capital erwirbt Mehrheit an serbischer Magna Pharmacia

Anfang 2024 schloss die Investmentgruppe Emma Capital von Jiří Šmejc völlig unbemerkt von den Medien einen ihrer größten Käufe im heurigen Jahr ab. Die Gruppe übernahm 65 Prozent des größten serbischen Vertriebsunternehmens für medizinische Geräte und Technologie, Magna Pharmacia. Die Transaktion hatte einen Wert von mindestens 110 Millionen Euro, etwa 2,8 Milliarden Kronen. Die Informationen, die durch Recherchen des tschechischen Wirtschaftsmagazins e15 ans Licht kamen, wurden von Pavel Zuna, Sprecher der Emma Capital Gruppe, bestätigt.

Bild: Magna Pharmacia

Emma Capital besitzt bereits seit 2020 60 Prozent des griechischen Pharmahändlers Profarm. Zuna bestritt jedoch, dass die Gruppe mehrere Beteiligungen in der Branche anstrebt. Die Synergien zwischen Magna Pharmacia und Profarm seien sehr begrenzt, sagte er, und die Transaktion sei eher eine interessante Geschäftsmöglichkeit. "Die Gründerin von Magna, Jasna Stanivuk, war auf der Suche nach einem Partner und bot uns eine Mehrheitsbeteiligung an", sagte Zuna und betonte, dass Stanivuk die verbleibenden 35 Prozent der Anteile behielt und auch weiterhin im Vorstand sitzt. 

Diesjähriges Finanzergebnis von Magna kann den Kaufpreis noch erhöhen
Der Kaufpreis von 2,8 Milliarden Kronen ist möglicherweise nicht der endgültige. Abhängig von den diesjährigen Finanzergebnissen wird entschieden, ob Emma Capital zusätzlich zu dem vereinbarten Betrag noch einen Bonus zahlen wird. Zuna bestätigte, dass Emma Capital zusammen mit der ursprünglichen Eigentümerin nach ähnlichen Investitionen in anderen Ländern der Region sucht. Andererseits schränkte er aber ein, dass die  Gesundheitssparte derzeit nicht zu den Prioritäten der Emma-Gruppe zähle, wie etwa Glücksspiel, Energie oder E-Commerce.

Magna Pharmacia wurde 1993 von Jasna Stanivuk gegründet. Im Laufe von 30 Jahren hat sich das Unternehmen zu einem der größten Gesundheitsvertriebsunternehmen in ganz Südosteuropa entwickelt. In den letzten Jahren tauchte die derzeitige Eigentümerin in den Listen der reichsten Menschen des Landes auf. Die bosnische Zeitung Oslobođenje setzte sie im vergangenen Jahr auf Platz 25 der reichsten Menschen in Serbien mit einem geschätzten Vermögen von 530 Millionen Euro, mehr als 13 Milliarden Kronen.

Jasna Stanivuk, Eigentümerin von Magna Pharmacia

Bild: Magna Pharmacia

Die Finanzergebnisse des Unternehmens sind nicht öffentlich zugänglich und Emma Capital möchte sich laut e15 nicht dazu äußern. Die serbische Zeitschrift Bizlife berichtete jedoch im Sommer, dass der Umsatz des Unternehmens 150 Millionen Euro (3,8 Milliarden Kronen), erreichte. Der oppositionelle serbische Nachrichtenserver Direktno behauptet jedoch, dass das Unternehmen unter anderem mit wenig transparenten staatlichen Aufträgen gewachsen ist, insbesondere während der Coronavirus-Pandemie, berichtete e15.

Für die Gruppe von Šmejc ist dies die größte Akquisition im heurigen Jahr. Neben einer Reihe kleinerer Investitionen ist der Kauf eines rumänischen Windparks mit einer Kapazität von 80 Megawatt noch erwähnenswert. Nach Angaben der Wirtschaftszeitung Hospodářské noviny flossen bei dem Geschäft rund 2,2 Milliarden Kronen (88 Mio. Euro). Im vergangenen Jahr gelang Jiří Šmejc ein weitaus größerer Deal, als er zusammen mit seinem Partner Enatin CEE die Mehrheit an dem polnischen Wettanbieter STS erwarb. Die gesamte Übernahme der Gruppe, die sich derzeit in der Abschlussphase befindet, wird das tschechische Unternehmen an die 4 Mrd. Kronen (160 Mio. Euro) kosten. Dazu kam im Vorjahr noch der Kauf eines Drittels des kroatischen Buchmachers SuperSport um rund 3,8 Mrd. Kronen (152 Mio. Euro).

Quelle: e15


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