Gut für die Kunden?! Es sieht nach einem zukünftigen Preisgemetzel aus. Kaufland startet einen grenzüberschreitenden Online-Marktplatz mit Tschechien, Slowakei und Deutschland, wobei der Food-Multi allein in Deutschland auf 30 Mio. Nutzer pro Monat zurückgreifen kann. Vor kurzem startete außerdem der polnische Gigant Allegro eine Online-Handelsplattform für ganz Europa, einschließlich der Tschechischen Republik. Allegro kann in seinem Herkunftsland auf 21 Mio. Nutzer verweisen und deckt 66 Prozent des polnischen Marktes ab. Mit Mall.cz haben die Polen bereits ein Standbein in der tschechischen Online-Market-Welt.

^{Bild: Kaufland}

Der tschechische Online-Markt wird einen noch nie dagewesenen Konkurrenzkampf erleben. Kaufland wird seinen Online-Marktplatz in der Tschechischen Republik einführen, auf dem Millionen von Artikeln angeboten werden, davon Tausende von Einzelhändlern aus drei Nationen. Der Marktplatz wird Angebote aus Deutschland, der Tschechischen Republik und der Slowakei zusammenführen, wobei in der Slowakischen Republik die Markteinführung kürzlich stattfand. Das Modell des Online-Marktplatzes wird es Unternehmern ermöglichen, Non-Food-Waren automatisch in allen Märkten unter ihrer eigenen Marke oder unter der Marke von Kaufland anzubieten. Für die tschechischen Händler bedeutet das, dass ausländische Konkurrenten auf den Markt kommen, und die Produktvielfalt in den zweistelligen Millionenbereich steigt. 

"Die Erfahrung aus Deutschland zeigt, dass ein breites Produktsortiment unter einer bekannten und angesehenen Marke schnell viele Kunden anzieht. Außerdem ist der Marktplatz eine viel effektivere Möglichkeit des Online-Verkaufs für kleine Unternehmen und Einzelpersonen, die mit eigenen Werbemaßnahmen nicht an genügend Kunden herankommen oder sich nicht mit komplexem Marketing, über viele Werbekanäle, befassen wollen", erklärt Tomáš Prouza, Präsident der Union für Handel und Tourismus (SOCR), gegenüber der tschechischen Wirtschaftszeitung Echo24.

Der Marktplatz wird den Unternehmen eine große Anzahl potenzieller Kunden bieten, während Kaufland für die Akquisition und die Kundenbindung verantwortlich ist. "Die Online-Plattform kann Unternehmen insofern helfen, dass sie selbst nicht mehr in ihre eigenen E-Stores investieren müssen, sondern sich auf 2-3 wichtige Marktplätze, wo die meisten Kunden zu finden sind, konzentrieren können", fügte Prouza hinzu.

"Der Kaufland-Marktplatz wird unseren Kunden einen Service bieten, der in der Tschechischen Republik seinesgleichen sucht. Neben dem breiten Warenangebot in unseren Filialen finden Sie künftig auf kaufland.cz Millionen von Produkten verschiedener Händler aus unterschiedlichen Kategorien wie Wohnen, Elektronik oder Hobby, die Sie bequem bestellen und sich nach Hause liefern lassen können. Wir freuen uns darauf, unseren Kunden auch online ein tolles Einkaufserlebnis zu bieten und werden das Marktplatz-Angebot kontinuierlich ausbauen", so Kaufland-Chef Stefan Hoppe.

Polnischer E-Commerce-Multi fightet europaweit mit

Der Marktplatz von Kaufland übertrifft rein tschechische Online-Marktplätze wie alza.cz oder mall.cz in Bezug auf die Menge der angebotenen Produkte bei weitem. Der Eigentümer des Letztgenannten, der polnische Gigant Allegro, plant jedoch auch den vollständigen Einstieg in den tschechischen Markt. Allegro betreibt den polnischen Online-Marktplatz allegro.pl. Vor kurzem wurde eine Online-Handelsplattform für ganz Europa, einschließlich der Tschechischen Republik, eingeführt.

Laut Prouza ist es eher unwahrscheinlich, dass nun eine Wettbewerbslawine losgetreten wird. "Online-Marktplätze können nur erfolgreich sein, wenn sie eine ausreichend große Zahl von Kunden anziehen können. Und je später man in einen Markt eintritt, desto schwieriger und desto teurer ist es, Fuß zu fassen. Daher erwarte ich nicht, dass sich in der Tschechischen Republik zehn große Marktplätze bekriegen werden, sondern dass sich im Laufe der Zeit einige sektorale Marktplätze herausbilden werden", so Prouza weiter.

^{Quelle: Echo 24}

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