Web Analytics
25 Oct
Regierung handelt sich nächsten Ärger ein - Gewerkschaften drängen auf Streik

Die mächtige Gewerkschaft OS KOVO ruft zu einem Warnstreik auf. Einzigartig dabei ist, dass sich der Streik nicht gegen Unternehmer, sondern gegen die Regierung richtet. OS KOVO wird von vier anderen Industriegewerkschaften und der Gewerkschaft von Škoda Auto unterstützt. Dies gab Roman Ďurčo, Vorsitzender der Gewerkschaft OS KOVO, auf einer Pressekonferenz bekannt. 

Bild: Pixabay

Dem Bündnis der Industriegewerkschaften gehören neben der OS KOVO auch die Gewerkschaften des Bergbaus, der Lebensmittelindustrie, der Chemie und des Baugewerbes an, die Mitglieder des Tschechisch-Mährischen Gewerkschaftsbundes (ČMKOS) sind. Die Gewerkschaftsführer der Zentrale werden am 31. Oktober über die Form der Proteste entscheiden. Sollten sie sich nicht auf Protestaktionen einigen können, werden die Industriegewerkschaften unabhängig voneinander vorgehen, so Ďurčo.

Die ČMKOS ist der zentrale Dachverband und vertritt 31 Gewerkschaften mit rund 270.000 Mitgliedern. Etwa 180.000 von ihnen werden laut Ďurčo von Industriegewerkschaften vertreten. Die ČMKOS-Gewerkschafter sind seit Mitte Mai wegen der Regierungspläne in Streikbereitschaft. Sie kritisieren seit langem das Vorgehen des Kabinetts. Sie sind mit der Gestaltung des Konsolidierungspakets der Regierung, der geplanten schrittweisen Anhebung des Renteneintrittsalters und der Erneuerung der Umlage für erneuerbare Energien nicht einverstanden.

"Die Gewerkschaft OS KOVO befürwortet die Proteste eindeutig. Sie unterstützt die Ankündigung eines Warnstreiks. Wir wollen nicht gegen die Unternehmen protestieren und streiken, sondern gegen die Maßnahmen der Regierung", sagte Ďurčo. Ein mögliches Streikdatum wollte er nicht nennen.

Die Vertreter der ČMKOS-Gewerkschaften werden am kommenden Dienstag über die Form der Proteste und Aktionen beraten. Ďurčo glaubt, dass sie sich einigen werden. Sollten sie sich nicht einigen, wollen die Industriegewerkschaften eigenständig vorgehen. "Sollte es zu dieser Situation kommen, ist es realistisch, dass wir zumindest im Namen der Industrie alleine handeln. Wir haben Synergieeffekte mit Škoda Auto", sagte der Chef der OS KOVO. Auf der Pressekonferenz wurde er von den Vorsitzenden der anderen vier Gewerkschaften und der Škodovácký odborář (Škoda-Auto-Gewerkschaft) unterstützt.

Nach Angaben von Ďurčo bereiten sich die Gewerkschafter bereits auf den Streik vor. Sie prüfen derzeit alle rechtlichen Schritte. Das weitere Vorgehen wird davon abhängen, ob eine mögliche Arbeitsniederlegung von der Zentrale oder von der Gewerkschaft angekündigt wird, so der KOVO-Vorsitzende.

Quelle: ČTK


Werbung/Inzerce


POWIDL-Newsletter

Politik • Wirtschaft • Sport • Reisetipps • Kultur

Deutschsprachige News aus Tschechien alle 14 Tage kostenlos in Ihrer Mailbox!

Jetzt anmelden

Kommentare
* Die E-Mail-Adresse wird nicht auf der Website veröffentlicht.