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29 Mar
Das Gespenst der "Superwährung" Tschechische Krone

Die Macht der Krone wirkt fast wie ein Gespenst auf die aktuellen Finanzmärkte. Mit einer Aufwertung von fast sechs Prozent gegenüber dem Euro im vergangenen Jahr ließ sie andere mitteleuropäische Währungen weit hinter sich und wurde Ende Februar die härteste seit August 2008. In den letzten Wochen begannen jedoch mehrere Faktoren zu schwächeln. Von der erneut drohenden stärkeren globalen Inflation bis hin zur Beruhigung der Risikoleidenschaft der Anleger, und damit des Hungers nach Kronenvermögen. Ob die Krone ihren im vergangenen Jahr sorgsam aufgebauten Ruf als sicherer Hafen verteidigen kann, wird sich laut Ökonomen in der nahen Zukunft entscheiden. 

Bild: 123site/Yogi Purnama/Unsplash 

Es besteht ein nicht zu vernachlässigendes Risiko, dass sich der brennende Preisanstieg in Tschechien durchsetzt und die Inflation zu einem chronischen Problem wird. Daher muss die Tschechische Nationalbank (ČNB) deutlich machen, dass sie im Kampf gegen die Inflation nicht auf halbem Weg stehen bleibt. "Mein Albtraum ist, dass wir, anstatt darüber nachzudenken, wie wir den Leitzinssatz bis zum Beginn des nächsten Jahres schnell von sieben auf vier Prozent drücken, zu uns dann selbst sagen müssen: 'Leider hat es nicht gereicht, und wir müssen die sieben Prozent noch ein weiteres Jahr beibehalten'. Oder wir müssen den Leitzins sogar erhöhen", sagt Tomáš Holub, Vorstandsmitglied der Tschechischen Nationalbank.

Ausländische Anleger haben Geschmack an tschechischen Anleihen gefunden

Ausländische Großinvestoren saugen in diesem Jahr den tschechischen Staatsanleihenmarkt auf. Allein im Januar wurden Anleihen im Wert von 35 Milliarden Kronen (1,48 Mrd. Euro) gekauft, was fast drei Viertel aller von der tschechischen Regierung ausgegebenen Anleihen entspricht. Für ausländische Kapitalanleger sind tschechische Anleihen eine begehrtes Gut. Sie profitieren nicht nur von der relativ hohen Rendite der Anleihen selbst, sondern auch von der Aufwertung der tschechischen Krone. So hielten ausländische Investoren Ende Januar tschechische Staatsanleihen im Wert von 733 Mrd. Kronen (31 Mrd. Euro) in ihren Portfolios, fast zwölf Prozent mehr als vor einem Jahr. 

Quelle: e15


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