Kein Geld! Skilanglauf-Weltcup in Nové Město na Moravě gestrichen
Der Skilanglauf-Weltcup in Nové Město na Moravě, der vom 31. Januar bis 2. Februar 2025 nach einer Pause von fünf Jahren wieder stattfinden sollte, ist gestrichen. Wie der Internationale Skiverband (FIS) auf seiner Website mitteilte, hat sich der tschechische Skiverband aus wirtschaftlichen Gründen von der Ausrichtung der Veranstaltung zurückgezogen. Generalsekretär Jan Šindelář sagte gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK, dass es dem Verband nicht gelungen sei, die Finanzierung zu sichern. Die Ursache ist laut dem Verband, dass es keine garantierte staatliche Unterstützung gäbe. Wie so oft, gibt es gegenseitige Schuldzuweisungen.
Leere Loipen - das Ergebnis einer "guten" Sportpolitik
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"Ohne eine eindeutig garantierte Unterstützung des Staates ist es im tschechischen Kontext unrealistisch, eine so große und prestigeträchtige internationale Veranstaltung zu organisieren, sie birgt zu große Risiken, die wir im Interesse des Funktionierens des Verbandes und aller seiner Disziplinen nicht eingehen können", sagte Šindelář.
Die Nationale Sportagentur (NSA), die für die Verteilung der staatlichen Subventionen zuständig ist, sagte in einer Erklärung an die ČTK, dass der Skiverband keine garantierte Unterstützung für die Langlaufveranstaltung beantragt habe. "Der Verband wurde darüber informiert, dass der Regierung im Juni einen Vorschlag zur Unterstützung von Sportgroßereignissen von außerordentlicher Bedeutung vorgelegt hat, und es wurde nur die Unterstützung für den alpinen Skilauf 2026 und Snowboardcross 2025 beantragt", so die Agentur.
Sport-Budget der Nationalen Sportagentur für 2025 noch nicht genehmigt
Der Langlauf-Weltcup könnte aus einem anderen Förderprogramm finanziert werden, aber das ist derzeit noch nicht sicher. "Die Unterstützung für die Weltcups wird normalerweise im Rahmen von "Major Sporting Events" gehandhabt, aber diese sind für 2025 noch nicht angekündigt worden“, fügte die Agentur hinzu. Das Budget der NSA für das nächste Jahr ist noch nicht klar. Es ist Teil des Staatshaushalts, der derzeit vorbereitet wird und noch nicht genehmigt ist.
Nové Město na Moravě, das in der Vergangenheit Etappen der prestigeträchtigen Tour de Ski ausgetragen hat, sollte nach fünf Jahren wieder in den Weltcup zurückkehren. Die Vysočina-Arena, in der auch regelmäßig hochkarätige Biathlon- und Mountainbike-Veranstaltungen stattfinden, war im Januar 2020 Schauplatz der letzten Weltcup-Klassiker. Die für das darauffolgende Jahr geplanten Rennen mussten aufgrund von Maßnahmen während der Coronavirus-Pandemie abgesagt werden.
Auch für den kommenden Winter steht die Veranstaltung nicht auf dem Kalender. "Wir bedauern dies sehr, denn wir wollten die prestigeträchtigste Rennserie nach vielen Jahren zurück in die Tschechische Republik bringen und den großartigen tschechischen Fans die Möglichkeit bieten, die besten Stars des zeitgenössischen Skisports mit eigenen Augen zu sehen. Und das an einem Ort, der historisch untrennbar mit dem Weltcup im Skilanglauf verbunden ist und über die notwendige moderne Infrastruktur verfügt“, sagte Generalsekretär Šindelář.
Die FIS erklärte, dass sie mit den nationalen Verbänden und Veranstaltern darüber spricht, wer Nové Město im Kalender der nächsten Saison ersetzen wird. Der Verband wird Ende September während der FIS-Herbsttagung eine Lösung bekannt geben.
Die Tschechische Republik wird Gastgeber des Snowboardcross-Weltcups 2024/25 sein, der vom 23. bis 25. Januar in Dolní Morava ausgetragen wird. "Er ist nicht in Gefahr. Das liegt daran, dass das Rennen auf der Liste der internationalen Top-Events von außerordentlicher Bedeutung steht, für die eine staatliche Unterstützung garantiert ist", so Šindelář weiter. Am Start in Dolní Morava fehlen wird die Olympiasiegerin von Sotschi 2014 und zweifache Weltmeisterin Eva Adamczyková, die ihre Karriere im Juni aufgrund einer Schwangerschaft unterbrochen hat.