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23 May
Petr Manteuffel: "Der Mann, der die Frauen-Europameisterschaft gewann"

Petr Manteuffel, geboren in Prag als Sohn eines Historikers, studierte Medizin und Theaterregie. All diese Komponenten fließen in seinem neuen Roman zusammen, der die Themen Transgender, Spitzensport und Nationalsozialismus in einem Buch vereint.

September 1938 im Zug nach Hannover: verhaftet wird die beste deutsche Hochspringerin. Aufgefallen den Mitreisenden durch maskulines Äußeres. Tatsächlich ist sie nach damaligen Vorstellungen ein Mann. Wie (über)lebt jemand in so prominenter Position ein totalitäres System? Auf einer Odyssee durch Gefängnisse und Krankenanstalten lernt sie/er die Ausgestoßenen des Systems kennen. Er/ sie wird zum Spielball einer Gesellschaft skurriler Figuren, deren Wege im Verbrechen sich kreuzen: So wie Reinhard Heydrich, Chef des Reichssicherheitshauptamts, nazistischer Befehlshaber in Prag, und - Mitglied der deutschen Fechtermannschaft. Oder die Ärzte: Hitlers Leibarzt Morell, ein Morphinist, der in Prag den Medikamentenschrank plündert, sowie Himmlers Leibarzt Gebhardt, mit seinen Menschenversuchen im KZ Ravensbrück. Zudem der Monumentalbildhauer Arno Breker, dessen Karriere nahtlos in der Bundesrepublik mit Skulpturen von Adenauer und der Olympiasiegerin Ulrike Meyfahrt weitergeht. 

Mit feiner Ironie verbindet Petr Manteuffel in seinem halbdokumentarischen Roman verschiedene Erzählperspektiven mit rechtsmedizinischen und kulturhistorischen Exkursen, die den Wahnwitz der Epoche deutlich machen.


Petr Manteuffel: "Der Mann, der die Frauen-Europameisterschaft gewann". Berlin (Klak) 2023

ISBN: 978-3948156725 


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