Iveta Ciprysová, geboren 1993 in Prag, schreibt äußerst zärtliche Gedichte, in denen es auch mal recht düster werden kann, damit die Zärtlichkeit umso heller leuchtet.
Auffallend ist, wie sich Ciprysovás Sprecherin manchmal ganz unauffällig in das angesprochene Gegenüber verwandelt.
Ciprysovás Gedichte sind nicht nur deshalb lesenswert, weil sie so schön sind. Sie stehen auch fest in der tschechischen poetischen Tradition, sodass man Karel Hynek Mácha, Karel Hlaváček oder Vítězslav Nezval ganz nebenbei mitfühlen kann.
"In den Uhren sind die Knochen
an der Ewigkeit zerbrochen
Sie sind dunkelbraun(ihre Augen)"
"Ich weiß
dass du dort gestanden bist
So schön
(anders kannst du es gar nicht)
aber meine gesamte Aufmerksamkeit
richtete sich nur auf den Teufelskopf
in deiner Hand"
"Wovon das Meer des Nächtens träumt?
Dass blaues Gras sich aufwärts bäumt
versteckt im Sand auf dem gestade
die Halme sind wie Tintenpfade"
Übersetzt und mit Nachwort versehen von Ondřej Cikán. Die Übersetzung wurde durch Stipendien des BMKÖS und der Stadt Wien gefördert, die Gesamtherstellung durch das Kulturministerium der Tschechischen Republik. Das Buch erschien zweisprachig tschechisch/deutsch.
ISBN: 978-3-903124-30-1
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